Wenige Monate nach seinem Amtsantritt kündigte Programmchef Klaus Bassiner mit "Servus am Morgen" ein Frühstücksfernsehen für Servus TV an. "Wir haben uns überlegt, was bei ServusTV noch fehlt - und haben vorne angefangen", erklärte Bassiner im Frühjahr 2013 im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de. Das Frühstücksfernsehen sei daher eine der ersten Ideen gewesen. "Das ist eine große Aufgabe für uns und auch eine Chance. Wenn wir täglich eine dreistündige Ansprache an die Zuschauer haben, kommen wir mit unserem Angebot viel besser an sie heran."


So weit die Theorie. Die Praxis sah allerdings dann doch ganz anders aus. Nun, knapp zwei Jahre nach der Ankündigung, ist nämlich nicht nur Klaus Bassiner weg, sondern auch "Servus am Morgen". Zumindest in Deutschland wird die Sendung, die ursprünglich mal um 6 Uhr begann und drei Stunden dauerte, seit dem 12. Januar schon nicht mehr ausgestrahlt. Das bestätigte der Servus TV gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. Dass das Aus bisher niemandem aufgefallen ist, sagt dabei auch viel über den Stellenwert aus, den sich die Sendung seit ihrem Start erarbeitet hat.

Tatsächlich blieben die Quoten deutlich hinter den Erwartungen zurück. "Wir haben festgestellt, dass 'Servus am Morgen' in Deutschland die Zuschauer nicht so erreicht, wie es in Österreich der Fall ist", erklärte Sendersprecherin Sabine Stephan auf DWDL.de-Nachfrage. "Daher haben wir uns entschieden, dem Zuschauerinteresse Rechnung zu tragen und setzten deswegen in Deutschland am Morgen auf Dokumentationen." Ganz abgeschrieben hat der Sender, der zum milliardenschweren Red-Bull-Universum des Unternehmens Dietrich Matteschitz gehört, also zumindest in der Alpenrepublik noch nicht. Fortan soll es daher zu einer inhaltlichen Fokussierung auf österreichische Themen kommen, betonte die Sprecherin und bestätigte zugleich, dass sich im Zuge dessen auch Moderator Thomas Ohrner verabschiedet hat.

"Thomas Ohrner hatte große Freude daran, 'Servus am Morgen' vom Start an zu begleiten, mitzuprägen und aufzubauen. Im Zuge der inhaltlichen Änderung hat er hat sich aber entschieden, sich wieder verstärkt seinen Tätigkeiten in Deutschland zuzuwenden", heißt es. Der Moderator bleibe dem Sender aber "freundschaftlich verbunden" - was auch immer das konkret heißen mag. Das Ende von "Servus am Morgen" in Deutschland macht zugleich aber deutlich, wie schwer es der Sender hierzulande noch immer hat. Mit seinen Eishockey-Übertragungen hat sich Servus TV inzwischen zwar bei einigen Sport-Fans einen Namen gemacht, doch darüber hinaus ist es den Machern bislang noch immer nicht gelungen, den Sender klar zu positionieren. Daran änderte auch das zweijährige Gastspiel des langjährigen ZDF-Serienchefs Klaus Bassiner wenig.

Als komplette Kehrtwende will man die Einstellung des täglichen Frühstücksfernsehens, dessen Sendezeit inzwischen um eine Stunde reduziert wurde, in Salzburg aber nicht verstanden wissen. "Grundsätzlich findet keine Verlagerung des Fokusses statt", betonte Servus-TV-Sprecherin Sabine Stephan im Gespräch mit DWDL.de. "Vielmehr beobachten wir natürlich, dass die Zuseher in Deutschland und Österreich unterschiedliche Sehgewohnheiten und -vorlieben haben - dem tragen wir, wie schon im letzten Jahr, Rechnung und passen unsere Programme in Deutschland und Österreich dem an."

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