Wenige Tage nach dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" ist es auch in Deutschland zu einem Zwischenfall gekommen: In der Nacht zum Sonntag haben Unbekannte einen Brandanschlag auf die "Hamburger Morgenpost" ("Mopo") verübt. Die Täter sollen demnach Steine und einen Brandsatz in ein Verlagsgebäude geworfen haben. In dem Archiv brannten einige Akten nieder, verletzt wurde niemand.
Die Polizei hat laut eigenen Angaben bereits zwei junge, tatverdächtige Männer festgenommen. Diese hätten sich im Umfeld des Tatorts "verdächtig verhalten", schreibt die "Mopo". "Es gibt noch keine Erkenntnisse, keine Bekennerschreiben oder andere Hinweise", sagte Polizeisprecherin Karina Sadowsky der "Mopo" am Sonntagmorgen. Über die Motive des Anschlags weiß man bislang also noch nichts, allerdings hat der Staatsschutz bereits Ermittlungen aufgenommen.
Ob der Anschlag vielleicht sogar etwas mit dem Angriff auf "Charlie Hebdo" in Frankreich zu tun hat, muss noch geklärt werden. Fest steht nur, dass die "Mopo" nach dem Anschlag auf das französische Satire-Magazin Karikaturen von "Charlie Hebdo" nachgedruckt hatte. Darauf zu sehen war unter anderem der Prophet Mohammed. Die Überschrift damals: "So viel Freiheit muss sein!".
Unterdessen laufen die Vorbereitungen für die neue "Charlie Hebdo"-Ausgabe auf Hochtouren. Laut Medienberichten soll das kommende Heft in einer Auflage von einer Million Exemplaren erscheinen, normalerweise erscheinen nur 60.000 Hefte des Satire-Magazins. Auch in Deutschland plant man mit einem erhöhten Absatz. Laut "dnv online" will der Presse-Importeur Saarbach 5.000 Exemplare nach Deutschland holen, 4.500 Hefte seien bereits von Bahnhofsbuchhändlern und Presse-Grossisten vorbestellt worden. Wie hoch die Auslands-Auflage sein wird, und wie viele Exemplare damit nach Deutschland gehen, steht allerdings noch nicht fest. Die neue "Charlie Hebdo"-Ausgabe erscheint am kommenden Mittwoch und soll in Deutschland ab Donnerstag zu kaufen sein.