In den vergangenen Wochen ist Peter Limbourg nicht müde geworden zu betonen, wie sehr die Deutsche Welle am Hungertuch nagt. Knapp 24 Millionen Euro fehlen dem Sender nach Angaben seines Intendanten. Dieser darf sich nun aber zumindest über die Bewilligung von 10,5 Millionen Euro freuen, die im kommenden Jahr zusätzlich für den Aufbau eines englischsprachigen Programms bewilligt worden sind. Limbourg begrüßte den mehrheitlich gefassten Beschluss des Bundestages zur DW-Aufgabenplanung 2014 bis 2017, wies aber erneut auf die "strukturelle Unterfinanzierung" des Senders hin. Die Abgeordneten vermieden allerdings konkrete Zusagen für die kommenden Jahre.
"Dass die Abgeordneten die Bundesregierung auffordern, die notwendige und bedarfsgerechte Finanzierung der Deutschen Welle langfristig zu gewährleisten und dabei auch die Personalkostensteigerungen angemessen zu berücksichtigen, ist ein starkes Signal der Unterstützung", sagte Limbourg und sprach letztlich von einer "guten Lösung". Es gehe um die Grundsatzfrage, wie konkurrenzfähig Deutschlands Auslandsrundfunk sein soll, "gerade in Zeiten, in denen viele andere Staaten massiv in ihre Auslandsmedien investieren". Deutschland müsse seine Werte, sein Gesellschaftsmodell und seine Positionen zu Ereignissen und Entwicklung in der Welt vermitteln können.
Limbourg: "Das Votum des Parlaments gibt uns Rückenwind für das kommende Jahr. Es gibt uns die berechtigte Hoffnung, dass wir zu einer verlässlichen, angemessenen Finanzierung kommen und unsere Ziele erreichen können. Denn wir wollen unsere internationale Relevanz stärken und damit unsere Wahrnehmbarkeit verbessern." Auch künftig wolle man "eine wirksame Präsenz in deutscher Sprache", betonte der Intendant mit Blick auf die Diskussion um die Zukunft des deutschsprachigen DW-Angebots. Er sei zuversichtlich, dass nun auch eine Lösung für den Fortbestand der linearen TV-Kanäle auf Deutsch, Spanisch und Arabisch gefunden werden könne.
An Kritik wurde von Seiten der Politik dennoch nicht gespart. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) betonte, es dürfe nicht der Eindruck entstehen, Etatsteigerungen könnten mit der Drohung durchgesetzt werden, das deutschsprachige Programm zu reduzieren. Linke und Grüne lehnen Limbourgs Pläne für einen zusätzlichen englischen Nachrichtensender sogar grundsätzlich ab.