Bei Fußball-Fans hat Sky Deutschland in den vergangenen Tagen keinen guten Lauf: Am 22. Oktober hakte das Online-Angebot Sky Go beim denkwürdigen 7:1-Sieg des FC Bayern München bei AS Rom in der Champions League. Vergangenen Samstag zwang das Topspiel zwischen den Bayern und Borussia Dortmund den Dienst in die Knie und jetzt also Panne Nr.3: Beim Champions-League-Spiel des BVB gegen Galatasaray Istanbul sahen Nutzer von SkyGo am Dienstagabend schwarz.



„Es kommt derzeit vereinzelt zu Störungen, das ist richtig. Wir analysieren das jetzt und arbeiten mit Hochdruck daran, dass es so schnell wie möglich wieder funktioniert. Ziel ist natürlich, dass es noch während des Spiels klappt“, sagte Sky-Sprecher Moritz Wetter noch während des Spiels gegenüber Bild.de. Doch ganz so vereinzelt schien die Störung nicht zu sein, auch weil Sky das Spiel eben exklusiv hatte: Nach DWDL.de-Informationen waren von der Sky-Go-Panne mehr als 12.000 User betroffen. Der Unmut machte sich, gerade angesichts der wiederholt auftretenden Panne, schnell in den sozialen Netzwerken breit.

Auch dort reagierte Sky; bemüht man sich doch bei dem Pay-TV-Betreiber seit einiger Zeit um einen sehr intensiven Dialog via Twitter, Facebook und eigens geschaffener Online-Community. Doch die Erklärungen für emotionale und genervte Kunden bei „Sky & Friends“ lasen sich am Dienstagabend eher wie blanker Hohn. Ein Update erklärte etwa zunächst, dass der Live-Stream wieder funktioniere, nur um gleich im nächsten Satz zu empfehlen: „Möglicherweise müsst Ihr es mehrfach versuchen.“ Dass dieser Tipp weder hilft noch beruhigt, hat man auch bei Sky erkannt und letztlich die Flucht nach vorne angetreten.

Um 22.38 Uhr twitterte Sky Deutschland zum letzten Mal an diesem Abend und kapitulierte erst einmal - verbunden mit einer Entschuldigung:

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In der eigenen Online-Community gab Sky etwas detailliertere Auskünfte, die für Verständnis sorgen sollten. Doch auch das ging nach hinten los. So hieß es in der Stellungnahme u.a.: „Wir können Ihnen versichern, dass es sich hierbei weder um ein Bandbreiten- noch ein Kapazitätsproblem handelt. Wir haben in der Vergangenheit sowohl im Livebetrieb als auch im Rahmen von Tests sehr viel größere Zugriffszahlen erfolgreich bewältigt.“ Dass Sky Go jedoch pünktlich zum Ende des Champions League-Spiels wieder funktionierte, konterkarierte diese Beteuerung.

Sky muss schleunigst eine Lösung für das Problem finden, damit aus der dritten Pannen in zwei Wochen kein Go-Gate wird. Die Aussetzer kommen für Sky-Vorstandschef Brian Sullivan zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt. Gerade erst hat man sich in München schließlich für die vielen neuen Nutzungsmöglichkeiten von Sky gefeiert. Wer Sullivan kennt, weiß, wie fern dem Mann der kleinen Schritte die großspurigen Auftritte sind. Er liefert lieber erst Leistung statt anzukündigen und ist damit der größtmögliche Kontrast zur früheren Premiere-Ära. Ein Bonus, der Sullivan seit seinem Antritt bei Sky getragen hat. Das sollte man nicht verspielen.

Update: Am Mittwochvormittag teilte Sky noch einmal in einer aktualisierten Fassung der Stellungnahme vom Dienstagabend mit, dass das Problem bis zum jetzigen Zeitpunkt immer noch nicht lokalisiert und behoben werden konnte. Ein Bandbreiten- oder Kapazitätenproblem sei es aber nicht, wiederholt der Pay-TV-Anbieter. Weiter heißt es: "Wir wissen, wie wichtig der Service Sky Go für unsere Kunden ist, daher möchten wir nochmals betonen, wie ernst wir diese Störungen nehmen. Wir werden keine Anstrengung unterlassen, um die derzeitigen Probleme zu lösen. Selbstverständlich informieren wir Sie, sobald es Neuigkeiten gibt. Wir bitten für die entstandenen Unannehmlichkeiten um Entschuldigung."