Beim "Spiegel" scheint weiterhin keine Lösung der verfahrenen Situation, in der Chefredakteur Wolfgang Büchner einen übergroßen Teil der Print-Redaktion gegen sich hat, in Sicht. Nun meldete sich der Betriebsrat in einem neuen Brandbrief zu Wort und beklagt, dass auch zwei Monate nach der Vorstellung des "Spiegel 3.0"-Konzepts "Unsicherhit und Sorge im Unternehmen nicht kleiner" geworden seien. Stattdessen würden sich "Ärger, Unverständnis bis hin zur Hoffnungslosigkeit" breit machen.
Geschäftsführung und Chefredaktion wirft der Betriebsrat Verantwortungslosigkeit vor, weil die keinen "Plan B" entwickeln würden, sondern rein darauf bauten, dass die Gesellschafter ihre Pläne durchwinken würden. Zudem seien jetzt bereits viele Mitarbeiter mit der Umsetzung befasst, der Betriebsrat fürchtet daher, dass das Konzept "handstreichartig" selbst ohne grünes Licht der Gesellschafter umgesetzt werden solle.
Letztlich werde das Konzept wohl drei bis zehn Millionen Euro kosten. "Der Betriebsrat fürchtet, dass die Dimension des Vorhabens das Potential hat, den 'Spiegel' in seiner Existenz zu bedrohen", heißt es weiter. Die Gesellschafter fordere man nun auf "diese unhaltbare Situation endlich zu klären. Eine länger anhaltende Lähmung wird dem Haus weiteren Schaden zufügen. Auch, weil dann möglicherweise Strukturen entstehen, die kaum noch rückgängig zu machen sind."
Den kompletten Wortlaut des Schreibens hat "Bilanz" veröffentlicht.