Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat Gruner + Jahr nun einen konkreten Plan, wie elf Stellen bei der Frauenzeitschrift "Brigitte" als Teil des unternehmensweiten Sparprogramms abgebaut werden sollen: Der Verlag lagert gewissermaßen das Schreiben aus und beschäftig künftig für "Brigitte" keine "nur" schreibenden Redakteure mehr. 15 waren es bislang an der Zahl, vier davon sollen zu Vize-Ressortleitern aufrücken, zwei kommen bei "Brigitte Women" und "Brigitte Mom" unter.
Im Umkehrschluss müssen neun Redakteure das Haus aber verlassen. Laut "Horizont" soll das über betriebsbedingte Kündigungen geschehen - was dadurch möglich wird, dass man den Job des schreibenden Redakteurs kurzerhand eben ganz abschafft. Gefüllt werden soll das Heft künftig nun in erster Linie mit Texten freier Autoren. "Brigitte"-Publisherin Iliane Weiß erklärt gegenüber "Horizont": "Wir gehen an das Herz der Redaktion, wir stellen altbekannte Strukturen auf den Kopf und wir sparen damit Geld."
Der DJV zeigt sich angesichts der Ankündigungen "schockiert", der Bundesvorsitzende Michael Konken spricht von "sozialer Verantwortungslosigkeit in Reinform": "Mit der Neustrukturierung vernichtet G+J ein weiteres Mal qualifizierte Redaktionsarbeitsplätze. Das steht in krassem Widerspruch zum offiziellen Ziel der Verlagsspitze, Gruner + Jahr zum Haus der Inhalte auszubauen."