Sony Pictures plant weitere TV-Sender in Deutschland

Foto: PhotocaseIm November 2004 gestartet, hat der bislang einzige Sony-Fernsehsender in Deutschland, AXN, erst vor zwei Wochen überhaupt ein eigenes Sendermanagement bekommen. An der Spitze des digitalen Unterhaltungssenders steht Robert Niemann, ehemaliger Rechtehändler der RTL-Tochter Fremantle Media. Der Sender wird bislang nur über das digitale PayTV-Angebot von Kabel Deutschland vertrieben: Kunden anderer Kabelnetze in Deutschland sowie Satellitenkunden schauen bislang in die Röhre.

Dies soll sich möglichst schnell ändern. Um für die Werbewirtschaft relevant zu werden, muss AXN mehr Zuschauer erreichen. Dies soll mit der Verbreitung via Astra und Eutelsat gewährleistet werden. Gespräche mit beiden Satelliten-Betreibern stünden kurz vor dem Abschluss, wie das „Handelsblatt“ am Montag berichtet. In rund fünf Jahren soll der Sender in Deutschland dann schwarze Zahlen schreiben.

Neben AXN will Sony Pictures mit weiteren Fernsehsendern in Deutschland den beiden US-Konkurrenten Viacom und NBC Universal entgegentreten. „Wir sind in der Lage, in den nächsten Jahren weitere Kanäle zu gründen. Wir arbeiten an neuen Ideen“, sagte Sony-Manager Darren Childs, verantwortlich für das Fernsehgeschäft von Sony in Europa, dem „Handelsblatt“. Man werde mit definitiv mehr Sendern als nur dem bisher gestarteten AXN im deutschen Fernsehmarkt mitmischen.

Angedacht war der Start des Animationssenders Animax, um hier den Angeboten der anderen großen US-Medienkonzerne entgegen zu treten. Bislang waren in Deutschland schon Fox und Disney mit eigenen Sendern vertreten. Im Herbst startet Viacom zudem den zweiten Versuch den eigenen Kindersender Nickelodeon in Deutschland zu etablieren. Ein erster Versuch war in den 90er Jahren gescheitert.

Der Zeichentrick- und Animationssender Animax ist bislang nur in Asien zu sehen. Im Sommer soll in Lateinamerika ein Ableger starten. Auch denkbar für den deutschen Markt sei, so berichtet das „Handelsblatt“, der in Asien und Lateinamerika bereits etablierte Sender Sony Entertainment TV. Dieser versorgt seine Zuschauer u.a. mit US-Serienkost, was in Deutschland angesichts bereits vergebener Rechte jedoch schwierig werden könnte. In Lateinamerika zeigt Sony Entertainment TV u.a. die Krimiserie CSI und ihre Ableger, die Agentenserie Alias und viele auch in Deutschland bekannte US-Comedyserien.

Zuversichtlich zeigt sich Sony-Manager Childs über die Verbreitung digitaler PayTV-Angebote: „Der deutsche Markt vollzieht einen wichtigen Wechsel. Fernsehen auf Abonnement-Basis – nicht zuletzt durch die Investitionen von Kabel Deutschland – etabliert sich.“