Als das ZDF Christian Rach von RTL zu sich lotsen konnte, klang das nach einem großen Coup. Rach hatte seinem alten Sender unter anderem mit "Rach - Der Restauranttester" über viele Jahre hervorragende Quoten beschert, mit "Rach deckt auf" zudem gerade noch eine neue Doku-Reihe entwickelt, die auch den Öffentlich-Rechtlichen gut zu Gesicht gestanden hätte. Doch etwas mehr als ein Jahr nach der Ankündigung des Wechsels zum ZDF sieht die Bilanz bei seinem neuen Sender überaus ernüchternd aus.

Anders als bei RTL sollte Rach beim ZDF plötzlich "Show" liefern. Sein bislang einziges ZDF-Format "Rach tischt auf" war eine etwas seltsam anmutende Mischung aus Show und Factual Entertainment. "Der ZDF-Zuschauer erwartet in der Primetime eben vielleicht doch noch die Showtreppe und das 'Guten Abend' des Moderators", erläuterte ZDF-Mann Thorsten Haas im Sommer noch beim "Factual Entertainment Summit" in Köln die Überlegungen dahinter.

Der Blick auf die Quoten sagte etwas anderes: Die ersten beiden Folgen erreichten bereits jeweils weniger als vier Millionen Zuschauer und blieben damit hinter den Erwartungen zurück. In der Folge schraubte man am Konzept - und drückte die Zuschauerzahl im Sommer auf zuletzt wenig mehr als zwei Millionen und klar einstellige Marktanteile beim Gesamtpublikum. Weitere Nachbesserungen erspart man sich angesichts dessen: "Rach tischt auf!" wird nicht fortgesetzt, wie das ZDF auf DWDL.de-Anfrage bestätigt. Ursprünglich hatte das ZDF noch eine Fortsetzung im Herbst angekündigt.

Doch wie wird Christian Rach künftig zum Einsatz kommen? Zunächst verweist man beim ZDF darauf, dass er - wie kürzlich schon angekündigt - für die dreiteilige Reihe "Geschichte des Essens" vor der Kamera steht, die im März kommenden Jahres am Sonntagvorabend im Rahmen von "Terra X" ausgestrahlt werden wird. Darüberhinaus entwickle man derzeit aber auch weitere Primetime-Formate für das kommende Jahr für ihn. Mit weiteren Informationen hält man sich beim ZDF bedeckt. Nach DWDL.de-Infos wird man Rach aber nicht mehr auf die Show-Bühne schicken, sondern entwickelt eher im klassischen Factual-Bereich und "on location". Dort dürfte er sich auch eher zu Hause fühlen.