Der SWR will in den kommenden Jahren 50 Millionen Euro in ein neues trimediales Medienzentrum in Baden-Baden investieren. Die am Donnerstag vorgestellten Pläne seien die Konkretisierung des bereits im vergangenen Jahr vorgestellten Masterplans zur Gebäudezielstruktur des SWR. Die "Konkretisierung" bezieht sich dabei wohl nicht zuletzt auf die Ausgaben: Im Juli 2013 hatte der SWR noch von 35 Millionen Euro gesprochen, die man am Standort Baden-Baden investieren möchte (DWDL.de berichtete). Auf DWDL.de-Nachfrage erklärte ein Sendersprecher allerdings, dass das Konzept des Vorjahres weiterentwickelt worden sei. Damals sei noch der Verbleib einiger Gebäude auf dem Gelände geplant gewesen.

Stattdessen ist nun also ein größerer Aufschlag geplant. Das neue Medienzentrum soll demnach zwischen dem Fernseh- und Hörfunkkomplex entstehen. Umgesetzt werden soll das Gebäude- und Flächenkonzept nach Angaben des Senders bis 2020. Finanziert wird das Vorhaben demnach aus dem Verkaufserlös für die Grundstücke und Gebäude westlich der Hans-Bredow-Straße, durch die Umwidmung der nicht mehr notwendigen Sanierungsmittel für diese alten Gebäude sowie durch die Einsparungen durch die zukünftig geringeren Betriebskosten für das neue Gebäude. Noch steht die Entscheidung der Gremien der Stadt Baden-Baden allerdings noch aus.

"Der SWR befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Der digitale Wandel hat gravierende Auswirkungen auf die Arbeitsabläufe in Hörfunk, Fernsehen und Online", sagte SWR-Intendant Peter Boudgoust. "Diese Prozesse müssen intelligent verzahnt werden. Für diese Vernetzung steht das zukünftige trimediale Medienzentrum in zentraler Lage auf dem SWR-Gelände in Baden-Baden. Dieses funktionale Gebäude wird zum architektonischen Verbindungsglied zwischen bisher räumlich getrennten Hörfunk-, Fernseh- und Onlinebereichen werden. Damit sichern wir die Entwicklungsfähigkeit des SWR in Baden-Baden."

Auf Verwaltungsdirektor Jan Büttner kann sich Boudgoust dabei verlassen. "Innerhalb des laufenden strategischen Spar- und Umbauprozesses kann der SWR bei diesen Zukunftsplänen für den Standort Baden-Baden zeigen, wie intelligentes Sparen in der Infrastruktur funktionieren kann: Durch Investitionen in moderne, funktionale und vor allem energieeffiziente Gebäude", betonte Büttner am Donnerstag. Noch konsequenter als in dem im vergangenen Jahr präsentierten Masterplan sei nun die Konzentration auf wenige zusammenhängende Gebäude verfolgt worden. Die zersiedelte, campusartige Gebäudestruktur mit langen Wegen und großer räumlicher Ausdehnung sei nicht mehr zukunftsgerecht.