Der Verleger Stefan Lübbe ist tot. Der Mehrheitsaktionär der Bastei Lübbe AG starb nach Angaben des Verlags "plötzlich und unerwartet", nachdem er am Montag während einer Auslandsreise in Südfrankreich einen Herzinfarkt erlitten hatte. Seine Frau Birgit Lübbe soll nun das verlegerische Erbe übernehmen und die unternehmerischen Interessen der Familie wahren, hieß es in einer Mitteilung. Die operative Struktur von Bastei Lübbe soll unverändert bleiben. Stefan Lübbe hatte allerdings bereits im vergangenen Jahr die operative Führung der Geschäfte dem Vorstand übergeben.
Nach einem Trainee-Jahr beim Burda Verlag stieg Stefan Lübbe als Redakteur für Sonderaufgaben bei Bastei Lübbe ein. Von 1987 bis 1994 war er stellvertretender Verlagsleiter im Bereich Zeitschriften, hatte bis 1996 die Verlagsleitung Jugend und Neue Medien, danach war er Gesellschafter und Beiratsmitglied. Von September 2001 bis September 2002 war Lübbe Sprecher der Geschäftsführung, von September 2002 bis Dezember 2006 Mitglied des Aufsichtsrats und seit Mai 2007 Vorsitzender der Geschäftsführung. Mit dem Börsengang des Unternehmens im Oktober 2013 blieb der Verleger Mehrheitsaktionär.
Lübbe habe als Verleger die Tradition seiner Eltern fortgeführt und sich insbesondere um die Autoren gekümmert, hieß es. Darüber hinaus sei er sehr an Technik interessiert gewesen und habe den jungen Bereich Bastei Entertainment, der für die Umsetzung der digitalen Stoffe bzw. Stoffentwicklung zuständig ist, national wie international, unterstützt. Mit der Gründung der Ursula-Lübbe-Stiftung engagierte sich die Familie Lübbe auch im sozialen Bereich, besonders in der Förderung der Kultur für Kinder und Jugendliche.