Dass Smudo neuer "The Voice"-Coach sein wird, ist schon seit März bekannt. Er wird allerdings nicht allein entscheiden müssen, welche Kandidaten weiter kommen und welche nicht. Neben ihm auf dem Doppelstuhl sitzt sein Band-Kollege Michi Beck (DWDL.de berichtete). Die beiden Musiker treten also die Nachfolge von The BossHoss an, die nicht mehr in der Show zu sehen sein werden. In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" hat sich Smudo jetzt erfrischend ehrlich über das Castingshow-Geschäft geäußert. 

So sei es eine "riesige Aufmerksamkeitsaktion" für ihn und die Band, bei "The Voice" mitzumachen. Die Fantastischen Vier feiern in diesem Jahr in 25-jähriges Bühnenjubiläum. "Wir gehen nicht zu 'The Voice', weil wir eingeladen wurden, sondern weil wir schlichtweg dorthin gehören. Eine Kombination aus PR-Nutzen und dem Willen, die Herausforderung anzunehmen", so Smudo. 

Dass man für die eigene PR an einer Castingshow teilnimmt wurde bislang wohl von noch keinem Juror so offen gesagt wie nun von Smudo. Dabei sei er schon früher angefragt worden, habe aber immer abgelehnt. Der Auftritt von Max Herre in der Castingshow habe ihm aber gefallen. "Nach Sichtung mehrerer Folgen habe ich mir zweierlei gedacht: Geht das vielleicht witziger, wieso habe ich eigentlich solche Manschetten davor, da mitzumachen?", sagt der Rapper. 

Negative Reaktionen von Fans habe er bislang kaum erhalten. Und auch wenn es um die Konkurrenz geht, nimmt Smudo kein Blatt vor den Mund. So richte RTL "DSDS" "komplett auf Trash aus". Das man nun Heino in die Jury hole, sei "nachvollziehbar und sicher unterhaltsam". Daher werde er sich das neue "DSDS" ansehen. Grundsätzlich glaubt Smudo aber, dass es einen Generationen-Wechsel gegeben habe: "Wer sich jetzt bewirbt, der weiß schon, was ihn erwartet. In der Regel haben sie einen musikalischen Background, sie wollen Aufmerksamkeit oder ihr Bandprojekt nach vorne bringen. Aber niemand erwartet eine Instant-Popstar-Karriere."

Diese Instant-Popstar-Karriere ist das, was viele Medien noch immer von einer Castingshow erwarten. Regelmäßig berichten sie, teils sehr hämisch, dass aus den Teilnehmern keine dauerhaft erfolgreichen Künstler werden. "The Voice" blieb von der Kritik meist verschont, auch wenn dieser Fakt durchaus auch auf die Show zutrifft. Smudo will unterdessen keine Garantie geben, dass der Sieger später auch Erfolg haben wird: "Diese Castingshows und das reale Musikbusiness haben nicht viel gemein, was das Wachstum und die Motivation der Fan-Basis angeht. Gelegentlich gibt es Schnittmengen, aber in der Regel bleibt es schwierig, mit einem Show-Champion eine langjährige Popstarkarriere zu montieren. Natürlich werden wir uns um unser eventuelles Siegertalent kümmern, eine Erfolgsgarantie gibt es nie."

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