Nachdem sich die ARD-Gremien mit Blick auf den Boxsport zuletzt schwer taten und den Vertrag mit dem Boxstall Sauerland nicht verlängert haben, kann Promoter Wilfried Sauerland offenbar eine neue Fernseh-Heimat präsentieren. Wie bereits im Mai von der "Bild"-Zeitung spekuliert, soll der Privatsender Sat.1 der neue Fernsehpartner von Sauerland sein. Das berichtet das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" vorab aus der neuen Ausgabe.
Bereits in den nächsten Tagen soll es demnach zur Vertragsunterzeichnung kommen. Bis Dezember wird dann noch in der ARD geboxt, im neuen Jahr übernimmt dann Sat.1 die Übertragungen. Rund zehn Kämpfe sollen in Sat.1 übertragen werden, wobei der Privatsender laut "Spiegel" nicht einmal halb so viel zahlen werde wie die öffentlich-rechtliche ARD, die sich einen Boxabend zuletzt eine Million Euro hat kosten lassen. Wegen der absehbar sinkenden Einnahmen hatte Sauerland Verträge mit Boxern bereits auslaufen lassen.
Während der Vertrag mit der ARD vor allem endet, weil sich die Aufsichtsgremien zunehmend schwer taten und die Boxübertragungen dort heftig umstritten waren, hat Sauerland bei Sat.1 offensichtlich mit solchen Problemen zu rechnen. Box-Übertragungen gibt es beispielsweise mit den Kämpfen von Felix Sturm bereits jetzt im Rahmen von "ran" und ProSiebenSat.1-Chef Thomas Ebeling gilt als Box-Fan, der laut "Spiegel" in der Freizeit selbst gerne die Fäuste fliegen lässt. Der Boxstall Sauerland wollte sich zu den Gesprächen allerdings nicht äußern. Sat.1 lässt sich im "Spiegel" damit zitieren, dass man "in konstruktiven Gesprächen" sei.