Der NDR-Rundfunkrat hat sich mit den manipulierten Rankings in Shows des NDR befasst. Dabei kam das Gremium - wenig überraschend - zu der Erkenntnis, dass die festgestellten Manipulationen nicht hinnehmbar sind. In diesem Zusammenhang wurde eine Missbilligung ausgesprochen, die letztlich aber ohne Folgen bleibt. "Durch die Eingriffe bei Online-Votings wurde das Ansehen des Senders aufs Spiel gesetzt", sagte die Rundfunkrats-Vorsitzende Ute Schildt. "Die aktuell im Unternehmen geführte Grundsatzdiskussion über die Einhaltung des NDR-Verhaltenskodexes ist das richtige interne Signal."
Daneben begrüße man insbesondere den von NDR-Intendant Lutz Marmor vorgelegten Maßnahmenkatalog für die künftige Absicherung gegen interne und externe Manipulation von Formaten, das eine Abstimmung der Zuschauer beinhaltet. In dem Maßnahmenkatalog heißt es, dass Transparenz "oberstes Gebot" sei. Künftig sollen alle Abstimmungsergebnisse parallel zur Sendung in absoluten und prozentualen Zahlen im Netz veröffentlicht werden. Die Abstimmungsergebnisse müssen demnach grundsätzlich eins zu eins in den Sendungen übernommen werden.
Doch trotz aller Bemühungen um Transparenz stellt der NDR-Rundfunkrat Ranking-Formate grundsätzlich infrage. Generell sei zu überdenken, ob Sendungen dieser Art noch zeitgemäß seien oder ob neue Formate entwickelt werden sollten, hieß es in der Erklärung des Gremiums, das sich am Freitag jedoch nicht nur mit dem Ranking-Skandal befasste. In der Sitzung wurde auch der Jahresabrechnung des NDR für das Jahr 2013 zugestimmt. Bei einem Haushaltsvolumen von knapp 1,1 Milliarden Euro weist der Sender einen Fehlbetrag von 16,1 Millionen Euro aus.
In dieser Summe enthalten sind 9,5 Millionen Euro Beitragsmehrerträge, die dem NDR bis Anfang 2017 nicht zur Verfügung stehen und auf einem Sonderkonto festgelegt werden müssen. "Stabile und planbare Einnahmen sind ein Privileg. Dabei ist uns zugleich eine klare Grenze gesetzt: Trotz insgesamt steigender Beitragseinnahmen hat der NDR durch die Festlegung der KEF nicht mehr Geld zur Verfügung", erklärte NDR-Intendant Marmor. "Kostensteigerungen machen aber auch vor uns nicht halt, deshalb müssen wir weiter sparen - zuletzt am Programm."