Kika plant Medienmagazin und Web-Relaunch

Der Kika plant für das kommende Jahr den Start eines neuen wöchentlichen Medienmagazins für Kinder. Das kündigte Programmgeschäftsführer Michael Stumpf in einem Interview mit der dpa an. Seinen Angaben zufolge soll die Sendung auch digitale Spiele als Thema behandeln. Im Gegenzug sollen "Trickboxx", "Quergelesen" und "Kurz & Klick" jedoch aus dem Programm verschwinden. Ausbauen will Stumpf dafür das Vorschulprogramm Kikaninchen, das zum fünfjährigen Jubiläum im Herbst täglich 40 Minuten mehr Sendeplatz erhalten soll und dann schon um 6:10 Uhr starten wird.

Eine Neuaufstellung ist unterdessen im Internet geplant. "Zunächst einmal werden wir unseren gesamten Internetauftritt neu gestalten. Dieser Schritt ist längst überfällig, weil unsere bisherige Seite nicht mehr zeitgemäß und viel zu kompliziert aufgebaut ist", so Stumpf gegenüber der dpa. "Sie soll ab Herbst einfacher zu handhaben sein. Zugleich soll es verstärkt einen direkten Austausch zwischen Internetnutzern und dem Programm geben - so plant der Kinderkanal eine stärkere Integration der Themen aus dem Netz in seinen Sendungen. Geplant sind darüber hinaus ein Angebot auf YouTube sowie ein Blog für Erwachsene, das Tipps zur Mediennutzung von Kindern geben soll.

Die seit Jahresbeginn durch den nun freiempfangbaren Disney Channel stärker gewordene Konkurrenz erachtet der Kika-Programmgeschäftsführer nicht als negativ, auch wenn der Marktanteil seines Senders im ersten Halbjahr leicht gesunken ist. Das sei "kein Grund, um nervös zu werden", betonte Stumpf mit Blick auf sportliche Großereignisse, die auch bei Kindern zu einem veränderten Sehverhalten geführt hätten. Die neue Konkurrenz habe den Kinderfernsehmarkt zudem "eindeutig belebt", sagte Stumpf. "Der Kuchen ist ein Stückchen größer geworden. Es schauen mehr Mädchen und Jungen fern, obwohl die Gesamtzahl der Kinder in Deutschland weiter schrumpft."

Stumpf weiter: "Vor einem Jahr erreichten die drei Sender Super RTL, Kika und Nickelodeon rund 52 Prozent der 3- bis 13-Jährigen. Insgesamt schaffen es die vier Sender mit Disney Channel auf etwa 60 Prozent." Die Marktführerschaft, die der öffentlich-rechtliche Sender im Kinder-Bereich zu Jahresbeginn kurz innehatte, konnte inzwischen aber trotzdem die private Konkurrenz von Super RTL zurückerobern.