An der Besetzung der Panels bei den im Oktober anstehenden Medientagen München hagelt es Kritik. Die Verbände Chancengleicheit - BJFrau, Journalistinnenbund, ProQuote und webgrrls.de haben sich nun in einem Offenen Brief an die Medientage-Geschäftsführer Johannes Kors, Christopher Tusch und Reiner Müller gewendet. Man habe die Ankündigung zur diesjährigen Eröffnung der Medientage "mit großer Verwunderung" zur Kenntnis genommen, schreiben sie - und stören sich daran, dass mit der bayerischen Wirtschaftsministerin Ilse Aigner nur eine Frau im Rahmen an der Eröffnungsveranstaltung teilnehmen wird.
"Die Besetzung der übrigen Gipfel und Podien lässt in Bezug auf weibliche Teilhabe nichts Besseres erwarten - denn der Anteil der Podiumsteilnehmerinnen beim größten deutschen Medienkongress liegt leider seit Jahren konstant bei weit unter 20 Prozent", heiß es weiter. "Intendantinnen und Senderchefinnen, Programmdirektorinnen und Chefredakteurinnen, Justiziarinnen und Medienpolitikerinnen, Autorinnen und Werbefachfrauen, Technologie-Expertinnen und Web-Spezialistinnen - es gibt sie, aber sie kommen bei den MTM kaum vor." Daran ändere auch die Tatsache nichts, dass mit Miriam Meckel und Ines Pohl zwei Mal eine Frau die "Elefantenrunde" habe moderieren dürfen. Die Elefanten seien "fast ausnahmslos männlich" geblieben.
Inzwischen haben sich die Verantwortlichen der Medientage München zu Wort gemeldet. In ihrem Statement schreiben sie, man befürworte die Besetzung von Frauen auf Fachpodien sehr. So seien von den rund 80 Panels 55 auch mit weiblichen Teilnehmern besetzt, beim Content-Gipfel sitzen demnach drei Männer und drei Frauen auf der Bühne - und für den TV-Gipfel habe man Shahrzad Rafati von Broadband TV gewinnen können. Die Tagesmoderation am ersten Tag werde zudem von Jeannine Michaelsen übernimmen. Die Medientage München seien letztlich jedoch "ein Spiegelbild der Branche".
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