In Mainz ist am Freitag der Programmausschuss des Fernsehrates zu einer Sondersitzung zusammenkommen. Dort legte ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler den Abschlussbericht zur senderinternen Untersuchungen der Ranking-Manipulationen bei "Deutschlands Beste!" vor, den "newsroom.de" inzwischen veröffentlich hat. Darin machte Himmler gleich zu Beginn deutlich, dass dieser Fall der vorsätzlichen Manipulation "einen eklatanten Verstoß gegen die Programmrichtlinien darstellt und die Glaubwürdigkeit des ZDF, die gerade für einen öffentlich-rechtlichen Sender von besonderer Bedeutung ist, beschädigt". Auch am Ende des Berichts betonte er, dass die Glaubwürdigkeit und das Image des ZDF durch diesen Vorfall "stark beschädigt worden" seien.

Himmler: "Die Manipulation überschattet auch die ansonsten hervorragende und engagierte Zusammenarbeit aller übrigen ZDF-Mitarbeiter". Es gelte nun, die richtigen Konsequenzen aus dem Fall zu ziehen und Maßnahmen zu treffen, die eine Wiederholung verhindern. Über die schon bekannten Details gehen die im Abschlussbericht stehenden Konsequenzen allerdings nicht hinaus. So soll das "Team Event und Show" aufgelöst werden - das hatte das "Handelsblatt" bereits am Tag zuvor vermeldet. Sendungen und Mitarbeiter sollen in anderen Teams neu organisiert werden. Darüber hinaus werden die Verantwortlichkeiten in der Hauptredaktion Show neu geregelt und verbindlich festgelegt. Unklar ist in diesem Zusammenhang weiter, wer dem zurückgetretenen Show-Chef Oliver Fuchs nachfolgen wird.

Außerdem kündigte Norbert Himmler an, ein Regelwerk für die Einbeziehung von Zuschauervotings erarbeiten zu wollen, das zum Ziel hat, das Zustandekommen des Votings und die Ergebnisse transparent darzustellen. In Zukunft soll auch der Sachverstand der ZDF-Medienforschung einbezogen werden. Das ist auch im Sinne des Programmausschussen, der dem Fernsehrat am Freitag zugleich empfahl, die beiden ausgestrahlten Ranking-Shows zu missbilligen, weil gegen Programmrichtlinien verstoßen wurde. Das sei "das schärfste Schwert des Fernsehrats", zitiert die dpa einen ZDF-Sprecher. Solche Fälle habe es in der Vergangenheit nur selten gegeben.

„Der Programmausschuss empfiehlt dem Fernsehrat, die beiden Shows zu missbilligen, weil gegen Programmrichtlinien verstoßen wurde“, teilte Ausschusschefin Christine Bergmann am Freitag nach einer Sitzung mit.

Skandal bei „Deutschlands Beste!“: ZDF-Kontrolleure fordern schärfstes Schwert - Ruhr Nachrichten - Lesen Sie mehr auf:
http://www.ruhrnachrichten.de/nachrichten/vermischtes/aktuelles_berichte/Skandal-bei-Deutschlands-Beste-ZDF-Kontrolleure-fordern-schaerfstes-Schwert;art29854,2433250#plx1287034452
„Der Programmausschuss empfiehlt dem Fernsehrat, die beiden Shows zu missbilligen, weil gegen Programmrichtlinien verstoßen wurde“, teilte Ausschusschefin Christine Bergmann am Freitag nach einer Sitzung mit.

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Völlig offen bleibt derweil die Rolle der Produktionsfirma Riverside Entertainment, mit der sich "Zapp"-Redakteur Boris Rosenkranz in einem neuerlichen Blog-Eintrag befasste. Sowohl das ZDF als auch Riverside halten sich demnach mit Aussagen bedeckt. Dabei geht es auch um die Frage, ob Riverside die Ergebnisse der Forsa-Umfrage kannte. "Wie schlecht aber wäre eine Firma, die eine Show produziert, deren Grundlage eine Umfrage ist, wenn diese Firma diese Umfrage nicht kennen würde? Das muss man doch wissen. Das will man doch auch wissen, selbst wenn man inhaltlich keine Aktien hätte", schreibt Rosenkranz sehr deutlich. Spannend ist all das schon alleine deshalb, weil zwei Mitarbeiter bei Riverside die Redaktion für "Deutschlands Beste!" verantworteten. Welche Aufgaben, die von Riverside kommende "Redaktionsleitung" hatte, äußerte sich das ZDF nicht. Ob das für das ZDF reichlich unangenehme Thema mit Vorlage des Abschlussberichts tatsächlich vom Tisch ist, darf somit also bezweifelt werden.

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