Dietmar Schönherr hat seinen Durchbruch im Jahr 1955 mit dem Film "Rosenmontag" gefeiert. Durch seine Rolle als Commander McLane in der Science-Fiction-Serie "Raumpatrouille - die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion" erreichte er Kultstatus, "Raumpatrouille" war die erste deutsche Serie dieser Art überhaupt. Nun ist der Schauspieler im Alter von 88 Jahren auf Ibiza gestorben. 

Neben seiner Schauspielerei, Schönherr arbeitete bei mehr als jeweils 100 Kinofilmen und Fernsehproduktionen mit, moderierte er gemeinam mit seiner Frau Vivi Bach die Show "Wünsch Dir was". 1973 präsentierte er die Talkshow "Je später der Abend". Für seine Leistungen in Film und Fernsehen wurde Dietmar Schönherr 2005 mit dem Ehrenpreis der Stifter des Deutschen Fernsehpreises ausgezeichnet. 

Elke Heidenreich sagte damals über Schönherr: "Wir ehren mit Dietmar Schönherr einen Mann, der sich immer treu geblieben ist, der sich gar nicht verbiegen kann, dessen Stimme so weich und angenehm ist wie sein Herz und dessen Charakter so gerade undunerschrocken ist, dass wir uns davor nur verneigen können. Dass Dietmar Schönherr den Preis für sein Lebenswerk bekommt, wird ihm persönlich wahrscheinlich gar nicht besonders viel bedeuten. Aber es ist eine lobenswerte Entscheidung der Stifter. Er hat das Kino, das Theater und das Fernsehen mit seiner unverwechselbaren Art geprägt, und dass er im nächsten Jahr 80 Jahre alt wird, spielt gar keine Rolle."

Schönherr hat sich aber auch immer sozial und politisch engagiert. Anfang der 80er Jahre kritisierte der den damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan, daraufhin wurde er im November 1987 als Moderator der schweizer Fernsehsendung "Rendez-vous" abgesetzt. Vor allem in Nicaragua, einem der ärmsten Länder der Welt, engagierte sich der Schauspieler. Schönherr baute dort, gemeinsam mit dem Dichter Ernesto Cardenal, in der Stadt Granada ein Kulturzentrum für Kinder und Jugendliche. Um das Projekt, das es noch heute gibt und als Musterbeispiel für kulturelle Entwicklungszusammenarbeit gilt, zu finanzieren, gründete Schönherr eine Stiftung. 

Aus dieser Stiftung ging 1994 der Verein Pan y Arte hervor, der den Tod Schönherrs nun bestätigte. "Pan y Arte setzt unter seinem Vorsitzenden Henning Scherf und mit prominenten Unterstützern wie dem Schauspieler Matthias Brandt das Lebenswerk Dietmar Schönherrs fort", erklärt der Verein in seiner verschickten Pressemitteilung.