Bild und Weltbild sowie die FAZ starten je eine Comic-Bibliothek
In Zeiten knapper Kassen drängen die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage immer mehr ins Geschäft von Buch- und Filmhandel. Kaum ein Verlag, der nicht bereits eine eigene Bibliotheksreihe mit Büchern in hoher Auflage zum kleinen Preis oder wie die "SZ" gar eine "Cinemathek" gestartet hätte.
Am Montag kündigte nun die Frankfurter Allgemeine Zeitung an, im Sommer die Reihe "Meilensteine der Comic-Literatur" zu starten. Die F.A.Z. Feuilleton-Redakteure und Patrick Bahners und Andreas Platthaus haben zusammen mit den Fachleuten der Panini-Verlagsgruppe die Werke ausgewählt. Die Ausgaben widmen sich bedeutenden Comic-Serien oder einzelnen Künstlern. Eingeleitet werden die einzelnen Bände jeweils von einem kurzen erläuternden Text des F.A.Z.-Feuilletons zum Hintergrund des einzelnen Werks.
Nur zwei Tage später zogen Bild und Weltbild, die bereits mit der "Bild Bestsellerbibliothek" Erfolge feierten, nach. Ebenfalls im Sommer starten sie die "Bild Comic-Bibliothek". In der zwölfbändigen Buchreihe erscheint jede Woche ebenfalls ein Klassiker der Comic-Literatur, darunter Titel wie Asterix, Donald Duck, Mickey Mouse und Nick Knatterton.
BILD-Chefredakteur Kai Diekmann: "Comics sind die älteste, diemodernste, die unterschätzteste Form der Erzählung. Die älteste, weil schon die alten Ägypter über sie lachten; die modernste, weil sie unsere Sprache, unsere Wahrnehmung, unsere Ästhetik prägt; und die unterschätzteste, weil sie als Sache von Kindern gilt. Das ist ein Irrtum, den wir ändern wollen."
Carel Halff, Vorsitzender der Weltbild-Geschäftsführung, äußert sich ähnlich: "Die Bild Comic-Bibliothek schafft Aufmerksamkeit für eine unterschätzte, aber hoch beliebte Kunstform. Sie garantiert Spaß und Unterhaltung zu guten Preisen." Seit Generationen würden junge Leser die Bildergeschichten mit Sprachwitz lieben, während die Erwachsenen sie eher heimlich verschlängen. Halff: "In den Sprechblasen-Geschichten steckt Potential für den Buchmarkt - nicht umsonst zählen Comics zu den Publikumsmagneten der Buchmesse."