DIe ARD räumt auf und trennt sich nach den "Ratgebern" noch in diesem Jahr von einem echten Urgestein: Auch der "Wochenspiegel" wird im Sommer vom Bildschirm verschwinden. Die Sendung, die zuletzt unter anderem von Gerhard Delling präsentiert wurde, ist eine der ältesten im deutschen Fernsehen und startete 1953 nur wenige Tage nach der "Tagesschau". "Der 'Wochenspiegel' erscheint uns als Rückschau auf die wichtigsten Themen der Woche im Zuge der verstärkt zeitunabhängigen Nutzung unseres Programms entbehrlich", erklärte ARD-Programmdirektor Volker Herres gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de mit Blick auf die steigenden Nutzungszahlen der Mediathek.
Die Entscheidung, den "Wochenspiegel" nach mehr als 61 Jahren einzustellen, sei von der ständigen Fernsehprogrammkonferenz getroffen worden. Das Aus für den Wochenrückblick, der zuletzt sonntags um 12:45 Uhr zu sehen war, ist im Zusammenhang mit einem veränderten Wochenendschema zu sehen, das ab Ende August in Kraft tritt und "den veränderten Zuschauergewohnheiten Rechnung" tragen soll, wie Herres auf DWDL.de-Nachfrage sagte. An die Stelle des "Wochenspiegels" rückt im Anschluss an den "Presseclub" fortan das bislang am Samstagnachmittag ausgestrahlte "Europamagazin", das beim WDR gewissermaßen als Ersatz für das inzwischen beschlossene Aus des "Berichts aus Brüssel" gesehen wird.
ARD-Programmdirektor Herres betonte indes, Informationssendungen auch nach dem Aus des "Wochenspiegels" weiter "einen großen Raum" bieten zu wollen. In diesem Zusammenhang wies er auf Wiederholungen Rat gebender Formate aus den Dritten Programmen hin, die ab dem 25. August samstags um 12:05 Uhr beheimatet werden sollen, aber auch auf den "Montags-Check", der die "Ratgeber" ersetzen wird. Daneben habe man den Naturfilm am Sonntagnachmittag, den "Weltspiegel", "W wie Wissen" sowie In- und Auslandsreportagen im Programm. Das Erste steht mit der Abschaffung des "Wochenspiegels" übrigens nicht alleine da: Das ZDF hatte seinen Wochenrückblick bereits vor einigen Jahren abgeschafft. Und doch geht mit dem "Wochenspiegel" nun gewissermaßen eine Ära zu Ende.