Er zählt zu den wenigen langjährigen Konstanten der eher schnelllebigen TV-Entertainment-Branche - doch jetzt steht auch für ihn ein Wechsel an. Im Oktober 2003 war Jens Bujar, damals gerade 30 Jahre jung, als Creative Director bei der Produktionsfirma Grundy Light Entertainment an Bord gegangen. Geschäftsführerin Ute Biernat hatte ihn beim Kölner Konkurrenten Brainpool TV abgeworben, wo er zuvor über sieben Jahre gearbeitet hatte - erst im Entwicklungsteam der "Harald Schmidt Show", dann als Producer von "TV total".

Mehr als eine Dekade, zahlreiche Formate und einen Namenswechsel hin zu UFA Show & Factual später ist die "DSDS"- und "Supertalent"-Produzentin gerade dabei, ihre Development-Struktur zu verschlanken. Bereits vorige Woche war bekannt geworden, dass die Entwicklungsarbeit der Firma ab 1. Juli von allen Producern und Executive Producern miterledigt werden soll. Im direkten Kontakt mit den Sendern sollen sie von der Idee über die Adaption bis hin zur Produktion eines Formats kontinuierliche Ansprechpartner sein.



Bujars Personalie ist nun eine logische Konsequenz aus der Umstrukturierung: Wo es keine zentrale Entwicklungsabteilung mehr gibt, wird auch kein übergreifender Creative Director mehr benötigt. Eine solche Einheit leisten sich ohnehin immer weniger Produktionsfirmen. Im eigenen Konzern, der RTL-Group-Sparte FremantleMedia, sind fast alle Länder bereits zum "Showrunner"-Prinzip gewechselt, das den operativ verantwortlichen Producern auch die strategische Verantwortung für Neuentwicklungen gibt. In Zeiten von verschärftem Wettbewerb und verstärkter Konsolidierung konnte sich UFA Show & Factual diesem nicht zuletzt Kosten sparenden Schritt wohl kaum entziehen.

"Ich bedanke mich bei Jens Bujar für seine Inspiration, Kreativität und die zuverlässige Zusammenarbeit", sagt Ute Biernat. "Er wird noch viele interessante Aufgaben vor sich haben und dafür wünsche ich ihm alles Gute." Bujar selbst lässt sich in seiner Abschiedsmitteilung so zitieren: "Es waren tolle, intensive Jahre bei UFA Show & Factual und nun freue ich mich auf neue Herausforderungen." Wohin es den Unterhaltungsprofi zieht, ist noch nicht bekannt.