Immer wieder schimpft Jörg Kachelmann auf seinem Twitter-Account über die "fiese Friede" - und meint Friede Springer, die als Witwe des Verlagsgründers gleichzeitig Mehrheitsaktionärin bei Springer ist. Nun könnte es für Springer, aber auch für Burda teuer werden. Der ehemalige ARD-Wettermoderator verklagt "Bild", "Bild.de", "Focus" und "Bunte" auf ein Schmerzensgeld in Höhe von mehr als drei Millionen Euro. Einen entsprechenden "Meedia"-Bericht bestätigte Kachelmanns Anwalt Ralf Höcker am Mittwoch gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.
"Burda und Springer haben von uns Kachelmanns Schlussrechnung für mehr als einjährige Falschberichterstattungen, Privat- und Intimsphärenverletzungen, Vor- und Nachverurteilungen und sonstige Persönlichkeitsrechtsverletzungen übelster Art bekommen", schreibt Höcker auf seiner Facebook-Seite. Die Klage wurde offenbar bereits Ende vergangenen Jahres eingereicht und damit kurz vor Ablauf der Verjährungsfrist. "Wir haben mit der Klageeinreichung absichtlich so lange gewartet, damit vorher möglichst viele Rechtsverletzungen rechtskräftig festgestellt werden. Die Beklagten können also nicht mehr bestreiten, dass sie rechtswidrig gehandelt haben."
Es könne vor Gericht nur noch um die Höhe der Entschädigungssumme gehen. "Und die haben wir noch zurückhaltend bemessen", schreibt der Anwalt weiter, der sich seiner Sache offenbar sehr sicher ist. Dennoch sorgt die Summe für Aufsehen: Es handelt sich laut "Meedia" nämlich um die höchste Summe, die jemals vor einem deutschen Gericht verhandelt wurde. Die 500.000 Euro, die Modezar Harald Glööckler von "Bild" als Entschädigung fordert, wirken dagegen fast schon lächerlich. Alleine von der "Bild"-Zeitung fordert Kachelmann 1,5 Millionen Euro Entschädigung als Ausgleich für erlittene Persönlichkeitsrechtsverletzungen.
Zusätzlich will Kachelmann, der bis zu seiner Festnahme vor mehr als vier Jahren in der ARD für seine Wettermoderationen gefeiert wurde, von "Bild.de" 750.000 Euro. Hinzu kommen Forderungen in Höhe von jeweils einer halben Million Euro an "Bunte" und "Focus". Anwalt Ralf Höcker betonte auf Facebook, man habe zunächst Unterlassungsklagen eingebracht, diese größtenteils rechtskräftig gewonnen und dann für alles zusammen Geldentschädigung verlangt. "Der Fall ist also klar. Es liegen multiple, letztinstanzliche Rechtsverletzungen vor. Die Gegenseite könnte allenfalls behaupten, dass die Persönlichkeitsrechtsverletzungen in der Summe nicht schwerwiegend gewesen seien oder dass die geforderten Summen zu hoch sei. Hierum wird sich der Streit drehen."