Österreich steht Kopf: Conchita Wurst hat den Eurovision Song Contest gewonnen. Die Dragqueen setzte sich am Samstagabend mit ihrem Song "Rise Like A Phoenix" gegen starke Konkurrenz durch. Sie gehörte von Beginn an zum Favoritenkreis - und behauptete sich letztlich deutlich vor den Interpreten aus den Niederlande und Schweden. Damit darf sich Österreich über den ersten ESC-Sieg seit 1966 freuen. Damals entschied Udo Jürgens den Gesangswettbewerb für sich.
Der Sieg von Conchita Wurst ist zugleich ein starkes Zeichen für Toleranz und Respekt in Europa, schließlich polarisiert der Travestiekünstler, der mit bürgerlichem Namen Thomas Neuwirth heißt und vor einigen Jahren an einer österreichischen Castingshow teilnahm, alleine schon durch seinen Bart. Doch den meisten Zuschauern war das Erscheinungsbild offensichtlich erfreulicherweise völlig "Wurst", wie eines der besten Ergebnisse in der Geschichte des Eurovision Song Contests beweist.
Im kommenden Jahr wird der ESC damit also vermutlich in Wien stattfinden. Das ist zugleich auch für den ORF ein großer Erfolg, der sich in den vergangenen Jahren zwischenzeitlich sogar völlig von dem Wettbewerb zurückgezogen hatte. Mit Conchita Wurst und ihrer imposanten Ballade bewies der Sender diesmal dafür ein umso glücklicheres Händchen. Aus Deutschland erhielt der österreichische Beitrag übrigens nur sieben Punkte. Während die Zuschauer Conchita Wurst auf den ersten Platz wählten, konnte sich die Jury nur für Rang 11 durchringen.
Für das deutsche Trio Elaiza reichte es indes nur für einen hinteren Rang: Mit dem Song "Is It Right" reichte es beim Eurovisiong Song Contest bloß für den 18. Platz. "Wir sind so dankbar dafür, dass ihr uns die Gelegenheit gegeben habt, auf dieser Bühne zu stehen", sagte Sängerin Ela im Anschluss an die Show im Ersten. Einen enttäuschten Eindruck machten die deutschen Vertreterinnen jedenfalls nicht. Ralph Siegels Schützling Valentina Monetta aus San Marino platzierte sich am Samstagabend beim Eurovision Song Contest übrigens noch hinter Elaiza. Da half es auch nicht, dass sich der Altmeister höchstpersönlich ans Klavier setzte.