Der letzte Erfolg am ARD-Vorabend liegt schon einige Jahre zurück. Ob Bruce Darnell oder Thomas Gottschalk - sämtliche Versuche, der vermeintlichen "Todeszone" neues Leben einzuhauchen, blieb bislang nicht von Erfolg gekrönt. Und auch die aktuelle Mischung aus "Verbotener Liebe" und Schmunzelkrimis will einfach nicht so recht zusammenpassen. Sämtliche Hoffnungen ruhen nun auf dem "Quizduell", das ab dem 12. Mai zunächst drei Wochen lang auf dem Sendeplatz um 18:00 Uhr getestet wird. Wie ernst es den Verantwortlichen ist, zeigt sich auch an anderer Stelle: Zusätzlich zur Vorabend-Ausgabe wird es rund eineinhalb Wochen nach der ersten Folge ein Promispecial zur besten Sendezeit geben.

Das Erste zeigt das "Quizduell-Promispecial" am Donnerstag, den 22. Mai um 20:15 Uhr. Die von Jörg Pilawa moderierte Show basiert auf der gleichnamigen App, die in Deutschland inzwischen mehr als 16 Millionen Mal heruntergeladen wurde. Doch auch Pilawa ist sich nicht sicher, ob die Verbindung von Internet und Fernsehen funktionieren kann. "Für mich ist es ein Erfolg, überhaupt zu sehen, wie Internet und Fernsehen gemeinsam funktionieren", so Pilawa in einem Interview mit der "Welt". Bisher ist die Schnittmenge eher klein. Interessant ist es, wie viele spielen das Quiz, ohne die Sendung zu schauen. Letztendlich habe ich als Fernsehmacher aber nichts davon, wenn ein paar Leute zuschauen, aber Millionen Menschen am Smartphone mitspielen."

Zudem sei es ein Problem, dass der "Quizduell"-Hype womöglich schon wieder abgeebbt sein könnte. "Eine Umsetzung dauert immer länger von der Idee bis zur Verwirklichung. Wir haben im Januar angefangen zu arbeiten und senden Mitte Mai. Das ist eigentlich extrem schnell. Aber generell: Der Hype bei solchen Apps ist unglaublich schnell vorbei. Uns geht es aber darum, ob die Interaktion funktioniert. Wenn es klappt, könnte man es auch auf andere Sendungen übertragen. Mal schauen, ob die Zuschauer Interesse haben, sich darauf einzulassen. Wenn sie es tun, heißt das nicht, Quizduell die nächsten fünf Jahre, sondern ein neues Konzept für die ganze Fernsehlandschaft. Es kann aber auch eine große Luftblase sein."

Dass er nun schon wieder eine Quizshow moderiert, stört Pilawa übrigens nicht. "Wenn ich den seichten Übergang vom Quiz-Onkel zum Quiz-Opa schaffe, weil ich mittlerweile graue Schläfen habe, habe ich doch alles erreicht. Im Ernst: Ich kann mit solchen Plaketten nichts anfangen. Man wird Claus Kleber auch nie vorwerfen, dass er sein Leben lang nur Nachrichten gemacht hat. Quiz ist das, was seriell am besten läuft. Und damit kann ich sehr gut leben", so der Moderator in der "Welt". Eine Fortsetzung von "Einer wird gewinnen" schließt Jörg Pilawa allerdings aus. "Das wird es definitiv nicht geben! Trotz des Quoten-Erfolgs wird es eine einmalige Sache bleiben."

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