Zum Sendestart am 8. Mai zeigt GEO Television die Dokumentation "Hawking" sowie den Dokumentarfilm "Im Schatten des Mondes" über das US-amerikanische Raumfahrtprogramm - jeden Donnerstag soll fortan Wissenschaft und Technik auf dem Programm stehen. Freitags geht es um Expeditionen. In der Startwoche gibt es zwei Filme von Regie-Legende Werner Herzog: In "Happy People – A Year in the Taiga" hat er ein 300-Seelen Dorf in Sibirien besucht, um deren seit 100 Jahren unveränderten Werte kennenzulernen. In "Die Höhle der vergessenen Träume" gibt es einen Einblick in die prähistorische Fundstätte der Chauvet-Höhle in Südfrankreich mit ihren Höhlenmalereien – einem Ort, an dem bislang noch nie gefilmt werden durfte. Die thematische Klammer für den Samstagabend hingegen ist etwas schwammig formuliert: Man will "die Zuschauer überraschen und in bisher nicht gekannte Welten und Sichtweisen einführen."



Am 10. Mai sieht das dann so aus: Nach dem Oscar-prämierten Dokumentarfilm "Die Bucht" über einen japanischen Küstenort in dem regelmäßig tausende Delfine gefangen und abgeschlachtet werden, folgt die auf zahlreichen Festivals preisgekrönte Dokumentation "Leviathan" als Deutschland-Premiere. Sie erzählt das Drama des Fischfangs aus der Perspektive der Fische. Visuell äußerst spektakulär und verstörend. Am Sonntagabend soll bei GEO Television der Mensch Thema sein. Zum Auftakt zeigt der Sender am 11. Mai die Dokumentation "Senna" über die Formel 1-Karriere von Ayrton Senna sowie die Oscar-prämierte Dokumentation "Man on Wire - Der Drahtseilakt" über den illegalen Hochseillauf zwischen den Zwillingstürmen des New Yorker World Trade Centers im Jahr 1974. Dienstags geht es bei GEO Television um die Natur. Hier zeigt man in der Startwoche den modernen Doku-Klassiker "Unsere Erde" sowie den Oscar-Gewinner "Die Reise der Pinguine". Und am für Geschichte reservierten Mittwochabend gibt es den Golden Globe-prämierten Trickfilm "Waltz with Bashir" sowie den Film "Das Recht der Macht", der zeigt, wie die israelisch besetzten Palästinensergebiete seit fast fünfzig Jahren in einem parallel existierenden Rechtssystem leben.

Fraglich ist natürlich, wie oft sich das Programm wiederholen wird, wenn man ein hohes inhaltliches Level halten will. Mehr als 40 Filme in deutscher Erstausstrahlung verspricht Holtmann immerhin für das erste halbe Jahr des neuen Dokusenders. Und logischerweise lebt der Doku-Sender von mehrfachen Wiederholungen seiner in der Primetime gezeigten Highlights. Jeweils binnen 48 Stunden nach der Primetime-Ausstrahlung werden die Formate zu drei unterschiedlichen Uhrzeiten wiederholt. Der Startfilm "Hawking" läuft nach der Premiere zur besten Sendezeit nachts um 0.10 Uhr noch einmal, am Freitag um 9.05 Uhr und Samstag um 14.25 Uhr. In der Daytime laufen aber auch Formate wie die fünfteilige Dokumentation "Frozen Planet - Eisige Welten", die Doku-Reihe "Die großen Fragen der Wissenschaft" oder "Die Erde von oben", die Dokumentationsreihe von Yann Arthus-Bertrand. Und natürlich zahlreiche "GEO-Reportagen", die ihre Premiere bei Arte gefeiert haben.

"Die Startwoche bei GEO Television vermittelt einen sehr guten Eindruck davon, was wir mit dem Sender vorhaben", ist sich Klaus Holtmann sicher. "GEO-Programme sollten ein Kompliment an die Intelligenz und die Neugier der Zuschauer sein. Unser Anspruch ist es, die besten Dokumentationen der Welt zu zeigen und die Menschen damit zum Staunen und zum Nachdenken zu bringen, zugleich aber auch zu unterhalten. Allein die Primetime-Formate der ersten sieben Tage haben gemeinsam rund 200 Auszeichnungen gewonnen -  darunter drei Oscars, zwei BAFTAs, einen Emmy, sowie einen Golden Globe." Dass er bei der Programmversorgung nicht auf ein großes internationales Mutterhaus zurückgreifen kann, wies National Geographic oder Discovery können, ist für ihn sogar ein Vorteil. Holtmann freut sich aufs Cherry Picking. Ob es genug Kirschen geben wird, muss sich noch zeigen. Die der ersten Woche schmecken jedenfalls sehr gut.