Der ehemalige ARD-Chefredakteur Martin Schulze ist tot. Der Journalist starb am Samstag nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren. Schulze war über viele Jahre hinweg ARD-Koordinator und Chefredakteur. Als Korrespondent leitete er die ARD-Studios in Bonn und Brüssel - und auch nach seiner Pensionierung im Jahr 1999 war Schulze als Journalist tätig. So moderierte er die "Phoenix-Runde" sowie den Talk "Im Dialog". "Martin Schulze hat die politische Berichterstattung des WDR und der ARD mitgeprägt", sagte WDR-Intendant Tom Buhrow.
"Er war ein überaus beliebter Reporter und Kommentator, der unserem Publikum auch komplizierte politische Zusammenhänge verständlich näher brachte. Mit seinem Tod verlieren wir einen herausragenden und leidenschaftlichen Journalisten", so Buhrow weiter. Zunächst hatte Martin Schulze Physik und Philosophie studiert. Doch schon 1957 war er als freier Journalist für Tageszeitungen, vorwiegend für die NRZ in Essen aktiv. Von 1963 bis 1965 arbeitete er schließlich als Reporter und Redakteur für das ARD-Politikmagazin "Report" und das Auslandsmagazin "Weltspiegel". Später arbeitete er als Redakteur "Monitor" und berichtete aus Ost- und Westeuropa, aus Afrika und Mittelamerika. 1971 ging er als ARD-Fernsehkorrespondent nach
Brüssel, wo er nach kurzer Zeit die Studioleitung übernahm.
1983 ging Martin Schulze als ARD-Koordinator für Politik, Gesellschaft und Kultur nach München. 1989 wurde er dort zum ARD-Chefredakteur ernannt. Im April 1993 ging Martin Schulze als stellvertretender Studioleiter und Sonderkorrespondent in das ARD/WDR-Studio nach Bonn, dessen Leitung er im September 1995 übernahm. Gleichzeitig war er Moderator des "Berichts aus Bonn".