Vor ziemlich genau drei Jahren wagte sie sich wieder in die Öffentlichkeit: Bei der Verleihung der Goldenen Kamera trat Monica Lierhaus erstmals seit ihrer auf dramatische Weise schiefgelaufenen Gehirnoperation, die ein monatelanges künstliches Koma zur Folge hatte, vor das Publikum - schwer gezeichnet von den Folgen des Eingriffs. Immer wieder äußerte sie seither den Wunsch, zur Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien wieder in ihren Beruf der Sportreporterin zurückkehren zu können und damit in jenen Beruf, den sie bis zu der Operation im Jahr 2009 mit so viel Leidenschaft und Akribie ausübte.
Genau diesen Wunsch erfüllt ihr nun Sky: Für den Sportnachrichtensender Sky Sport News HD wird die 43-Jährige vor und während der Weltmeisterschaft Interviews führen. Dass sie zurück in ihren alten Beruf geht, sei "wie nach Hause kommen", sagte Lierhaus der "Welt". Tatsächlich ist es für sie eine Rückkehr im doppelten Sinne: Bis zu ihrem Wechsel zur ARD-"Sportschau" war Lierhaus das Gesicht der Fußball-Berichterstattung des Sky-Vorgängers Premiere. "Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, wie froh ich bin, Monica Lierhaus wieder bei uns im Team zu haben. Als die Idee entstand, wieder zusammenzuarbeiten, waren wir sofort begeistert", erklärte Sky-Sportvorstand Carsten Schmidt.
Er schätze Lierhaus als "eine sehr gute Journalistin, die für uns den Deutschen Fernsehpreis gewonnen hat", so Schmidt gegenüber der "Welt". Ihr erster Einsatz für Sky Sport News HD wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen: Voraussichtlich im März wird Monica Lierhaus ihr erstes Interview für den Pay-TV-Sender führen. Bundestrainer Joachim Löw soll bereits signalisiert haben, für ein Gespräch zur Verfügung zu stehen. "Auf ihn freue ich mich sehr", betont Lierhaus, die sich seit ihrer schweren Operation mit harter Übung und viel Disziplin ins Leben zurückgekämpft hat - auch wenn ihr der Gleichgewichtssinn mitunter noch einen Streich spielt, wie aus einem langen Artikel der "Welt" hervorgeht.
Ganz ohne das Fernsehen kam Monica Lierhaus aber auch in den vergangenen drei Jahren nicht aus. Für die Fernsehlotterie stand sie seither vor der Kamera, doch unumstritten war ihr Vertrag nicht, bescherte er ihr doch jährlich mehr als 400.000 Euro. Das sorgte für reichlich Zündstoff innerhalb der ARD, aber auch für verärgerte Losbesitzer, die ihre Einsätze lieber in karitativen Einrichtungen gesehen hätten als auf dem Konto der Moderatorin. Die ARD selbst hielt sich zuletzt stets zurück, wenn es um ein mögliches Comeback von Monica Lierhaus ging. Noch im Oktober erklärte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky, keine konkreten Ideen für eine Zusammenarbeit zu haben. Die sind nun allerdings auch nicht mehr nötig.