Im kommenden Monat ist Schluss mit Late Night für Harald Schmidt. Doch wer den Entertainer erlebt, mag kaum glauben, dass das Ende seiner Show nun tatsächlich bevorsteht. Vor vollem Haus gab sich Schmidt am Montag beim SpoBiS in Düsseldorf die Ehre, um seine Sicht über die Sportwelt zum Besten zu geben. Im Gespräch mit Chefredakteur Marco Klewenhagen sprach er allerdings auch über das bevorstehende Aus seiner Sky-Show. "Wollen wir darüber reden?", fragte Klewenhagen den Star, der prompt erwiderte: "Selbstverständlich! Oder ist es Ihnen unangenehm?" Ein großer Lacher.
Angesprochen auf die Gründe, sagte Schmidt: "Ich vermute, Sky braucht das Geld für den Fußball, was okay ist." Auf die Frage, ob er nach dem Ende seiner Late-Night-Show in ein Loch fallen werde, antwortete der Entertainer, der eine Fortsetzung des Formats ausschließt: "Nein, ich bin verheiratet." Eine Rückkehr ans Theater kann sich Harald Schmidt nicht vorstellen. "Ich kenne die Weltliteratur auswendig. Das Theater hat mir nichts zu sagen." Zuvor lieferte sich Schmidt bereits ein amüsantes Wortgefecht mit dem "Sponsors"-Chefredakteur. "Die Fußball-WM steht vor der Tür", begann dieser, woraufhin Schmidt ihm entgegnete: "Oh, wieso kommt sie nicht rein?"
Ein Kalauer, der aber für reichlich Erheiterung bei den Besuchern des Sportkongresses sorgte. "Wie dankbar die Meute ist!", ätzte Schmidt und sagte mit Blick auf seinen eigentlich eher mäßigen Kalauer: "Kein Wunder, dass man mich bei Sky rausgeworfen hat!" Auf dem SpoBiS äußerte sich Schmidt im weiteren Verlauf des halbstündigen Gesprächs auch über die Zukunft der ZDF-Show "Wetten, dass..?", die er eigenen Angaben zufolge seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat. "Ich habe ein Problem mit 'Wetten, dass..?'", sagte Schmidt: "Mir gehen die Wetten auf den Keks!" Die Show sei ihm egal. Ohnehin sei der Dschungel angesichts von mehr als acht Millionen Zuschauern längst "das neue 'Wetten, dass..?'".
Moderator Markus Lanz sei trotz aller Kritik jedoch in einer "Top-Situation", sagte Schmidt - auch, weil das ZDF keinen anderen Moderator habe. "Wenn Lanz die Nerven behält, kann er sich noch viele Jahre die Taschen voll machen." Lanz sei schließlich der einzige Moderator, über den gesprochen werde. Er müsse das nur begreifen. Dass er selbst immer mit hohen Künsten in Verbindung gebracht wurde, sei "ein Fehlurteil, von dem ich Jahrezehnte lang gut gelebt habe", erklärte Harald Schmidt in Düsseldorf. Anstelle ins Theater zu gehen, bleibe er lieber zu Hause. "Oder ich gehe auf Veranstaltungen, die mich auch menschlich weiterbringen", so der Entertainer auf dem SpoBiS.