Von vielen handwerklichen Mängeln und einem insgesamt fragwürdigen Konzept abgesehen, empörte am späteren Donnerstagabend insbesondere das Voting bei der neuen Eventshow "Millionärswahl", die ProSieben und Sat.1 gemeinsam veranstalten. Abgestimmt wurde in drei Stufen. Zunächst durfte die Online-Community zur Sendung, der Millionärsclub, abstimmen. Es folgte die Abstimmung der Fernsehzuschauer bevor am Ende die Kandidaten im Studio noch einmal Punkte vergeben konnten - und genau dabei passierte das, was die Gemüter so erregte.



Nach den ersten beiden Wahlgängen war ein Patenonkel, der die Gewinnsumme für sein schwerkrankes Patenkind haben wollte, der eindeutige Favorit - mit dem Maximum der möglichen Stimmen von Online-Community und TV-Zuschauern. Doch am Ende gewann ein Break-Dancer, der in diesen beiden Wahlgängen weit abgeschlagen hinten lag. Die Stimmen der Kandidaten im Studio drehte das gesamte Voting - zum hörbaren Unmut des Studio-Publikums und noch mehr empörten Zuschauern, die online ihren Ärger über das kaum nachvollziehbare Voting-System formulierten.

Am Freitagmittag beruhigte eine ProSiebenSat.1-Sprecherin bereits die Gemüter und kündigte kurz und knapp an: "Wir reagieren auf die Kritik der Zuschauer und ändern das Wahlverfahren." Wie genau das aussehen soll, ist jedoch bislang offiziell noch ein Rätsel. Nach Informationen die dem Medienmagazin DWDL.de vorliegen, soll das neue Motto lauten: "Der Zuschauer hat das letzte Wort". Konkret bedeutet dies: Erst stimmen die Kandidaten im Studio, dann die Online-Community und am Ende die TV-Zuschauer ab.

Neu dabei ist auch, dass die sieben Kandidaten im Studio nur jeweils einen Punkt vergeben können. Die Online-Community, der Millionärs-Club, vergibt dann sieben Punkte für den Kandidaten mit den meisten Stimmen, sechs für den Zweitplatzierten usw. - analog zur ersten Sendung. Die Abstimmung der Fernsehzuschauer zählt hingegen ab sofort doppelt: Der Liebling der Zuschauer erhält somit 14 Punkte, der Zweitplazierte 12 Punkte, der Drittplatzierte 10 Punkte usw. Damit soll die Entscheidungsmacht der  Fernsehzuschauer deutlich betont werden.

Die Änderungen werden schon heute Abend in der zweiten Sendung umgesetzt. Auf den Ausgang der Premieren-Sendung der "Millionärswahl" am Donnerstagabend bei ProSieben sollen die Änderungen aber nach DWDL.de-Informationen keine Auswirkung haben: Break-Dancer Benedikt bleibt Sieger der ersten Sendung und darf im Finale der Eventshow dann auf die Million hoffen. Der vom Publikum und der Online-Community favorisierte Patenonkel Ralf Zanders hat also Pech: Wäre er erst in der zweiten Sendung aufgetreten, hätte er noch eine Chance auf die Million. So ist seine Gewinnchance der schlechten Vorbereitung der Sendung zum Opfer gefallen.

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