Nazi-Verdacht: RTL II wirft Kandidaten aus "Big Brother"-Dorf
Der Frankfurter Kandidat Charly hat das "Big Brother"-Dorf bereits am Donnerstagabend verlassen. Der gelernte Maler und bekennende Musik-Fan Charly trägt ein Tattoo am Oberarm, das laut Aussage des Kandidaten lediglich ein Zeichen für seine Lieblingsband "KISS" ist. Bei vielen Zuschauern allerdings wurde das große Doppel-S-Zeichen als SS-Rune verstanden und demnach der rechten Szene zugeordnet und Fans der Band "KISS" protestierten gegen die aus ihrer Sicht unsinnige Erklärung Charlys, es sei eine Hommage an die Band.
Um Spekulationen vorzubeugen und eine klare Distanzierung sicherzustellen, hat RTL II dann am Donnerstagabend beschlossen, dass der Kandidat nicht weiter an der Show teilnehmen soll. Um kurz vor 22 Uhr musste Charly das "Big Brother"-Dorf verlassen. Wenn er auch traurig war, so zeigte er Verständnis für die Entscheidung: "Das hier war mein Traum. Ich will Big Brother aber nicht schaden", zitiert ihn der Kölner "Express". Mehrfach betonte er, nichts mit der rechtsextremen Szene zu tun zu haben.
Für ihn war es ein kurzer Auftritt im "Big Brother"-Dorf, der das Format aber immerhin wieder in die Schlagzeilen gebracht hat. Ein ungewollter Marketingeffekt also. RTL II-Geschäftsführer Jochen Starke zu der Entscheidung, Charly aus dem Dorf zu werfen: "Big Brother ist ein Unterhaltungsformat. Wenn RTL II den Eindruck gewinnt, dass im Zusammenhang mit der Sendung falsche Assoziationen entstehen oder Gefühle von Zuschauern verletzt werden könnten, müssen wir unserer Verantwortung als ausstrahlender Sender gerecht werden und handeln".