Die Motor Presse Stuttgart, die mehrheitlich Gruner + Jahr gehört, tätigt gleich drei Zukäufe. So übernimmt MPS zum 1. Januar weitere 41 Prozent der Anteile an Motor Presse TV und hält danach mit 51 Prozent dann die Mehrheit. Bei Jörg Schütte verbleiben nach der Transaktion noch 49 Prozent der Anteile. Zudem wird er das Unternehmen weiterhin gemeinsam mit Norbert Lehmann, CFO der Motor Presse Stuttgart, führen.
Motor Presse TV betreibt u.a. den Pay-TV-Sender auto motor und sport Channel, der in diversen Kabel- und IPTV-Bouquets enthalten ist. Darüber hinaus strahlt der auto motor und sport Channel sein Programm auch in Osteuropa und den Benelux-Ländern in zum Teil lokalisierten Sprachversionen aus und verkauft Programmlizenzen nach China und Russland. Motor Presse TV produziert aber auch Bewegtbild-Content für die Websites und Apps von MPS und arbeitet auch als Auftragsproduzent für andere Sender. So produziert man beispielsweise das Magazin "Tacho" für das Schweizer Fernsehen.
Mit der Übernahme der Mehrheit bei Motor Presse TV nehme Motor Presse Stuttgart eine vereinbarte Option im Rahmen ihrer Bewegtbild-Strategie wahr, heißt es in einer Mitteilung. "Motor Presse TV hat sich unter der operativen Leitung von Jörg Schütte in den vergangenen Jahren rasant und wirtschaftlich sehr erfreulich entwickelt", erklärt Motor Presse-Geschäftsführer Volker Breid. "Ich freue mich auf eine weiterhin erfolgreiche Zusammenarbeit mit Jörg Schütte." Der Übernahme muss die Medienaufsicht noch zustimmen.
Die Motor Presse Stuttgart übernimmt zum 1. Januar darüber hinaus caraworld.de, einen Marktplatz für gebrauchte Wohnmobile und Caravans, und kauft die polnische Website mojeauto.pl. "Diese Akquisitionen verfolgen das Ziel, die digitale Transformation der Motor Presse Stuttgart im In- und Ausland zu beschleunigen und den Aufbau starker Print-Digital-Marken weiter voranzutreiben", so Breid. Zudem gehe es auch um die Ergänzung des klassischen Stammgeschäfts um eine Business-to-Business-Komponente. Das verstärkte Engagement im digitalen Fernsehgeschäft trage ebenfalls dazu bei, die Abhängigkeit vom klassischen Verlagsgeschäft weiter zu reduzieren. Über den Kaufpreis der jeweiligen Akquisition sei zwischen den Parteien Stillschweigen vereinbart worden.