Nachdem es im vergangenen Jahr in direkter Konkurrenz zu "The Voice of Germany" für gerade mal etwas mehr als 14 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe reichte, verzichtete RTL in diesem Jahr darauf, die Verleihung des Deutschen Comedypreises erneut am Freitagabend auszustrahlen. Weil man aber auch nicht - wie zunächst geplant - gegen den quotenstarken Münster-"Tatort" ankämpfen wollte, entschied sich der Sender für eine Ausstrahlung nach dem "Supertalent". Das erwies sich als gute Idee: Zumindest die Marktanteile zogen dadurch wieder kräftig an. 1,38 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer entsprachen einem Marktanteil von 17,2 Prozent in der Zielgruppe. Fakt ist aber auch, dass es in früheren Jahren mit Werten von mehr als 20 Prozent schon wesentlich besser aussah.
Und dennoch muss man nicht unzufrieden sein, zumal es in der erweiterten Zielgruppe der 14- bis 59-Jährigen mit einem Marktanteil von 16,8 Prozent ähnlich gut aussah. Der Boxkampf zwischen Robert Stieglitz und Issac Ekpo konnte dem Comedypreis dagegen nichts anhaben: Mehr als neun Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen beziehungsweise 10,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 59-Jährigen waren ab 23:22 Uhr in Sat.1 nicht drin, nachdem beim zuvor gezeigten Kampf zwischen Manuel Charr und Denis Bakhtov sogar in beiden Gruppen nur einstellige Werte eingefahren wurden. Insgesamt sah es mit 2,09 Millionen Zuschauern sowie 12,6 Prozent Marktanteil für den Stieglitz-Kampf dagegen recht ordentlich aus. Stieglitz lockte damit zumindest ein paar Zuschauer mehr an als der Spielfilm "Die Legenende von Aang" zur besten Sendezeit.
Doch zurück zu RTL: Dort brachte es die Comedypreis-Gala am späten Abend auf 2,55 Millionen Zuschauer - das waren gut eine halbe Million weniger als vor einem Jahr, was diesmal allerdings der sehr späten Ausstrahlung geschuldet war. Zuvor konnte sich der Kölner Sender wieder auf "Das Supertalent" verlassen. Auch wenn es diesmal nicht für einen Sprung über die Marke von 30 Prozent reichte, so war der Castingshow der Sieg in der klassischen Zielgruppe nicht zu nehmen. 2,76 Millionen Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren entsprachen sehr guten 25,2 Prozent Marktanteil, in der erweiterten Zielgruppe reichte es immerhin noch für 22,6 Prozent. Die Konkurrenz durch Joko und Klaas dürfte sich hier bemerkbar gemacht haben.
5,14 Millionen Zuschauer konnten sich insgesamt für die "Supertalent"-Suche erwärmen. Die meistgesehene Sendung des Abends lief allerdings im ZDF, wo ein neuer "Wilsberg"-Fall im Schnitt 5,63 Millionen Zuschauer vor den Fernseher zog und starke 18,5 Prozent Marktanteil erzielte. Die Vorab-Ausstrahlung bei ZDFneo dürfte der Krimireihe aber einige Zuschauer gekostet haben - am vergangenen Mittwoch lockte "Wilsberg" in der digitalen Sparte nämlich trotz "XY"-Konkurrenz bereits 1,39 Millionen Zuschauer an. Beim jungen Publikum reichte es damals für etwas mehr als drei Prozent Marktanteil. Die ZDF-Ausstrahlung schaffte am Samstag dann noch einmal zusätzlich gute 8,9 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.