Überraschende Personlie kurz vor dem Wochenende: Ingo Zamperoni verlässt die "Tagesthemen" und geht zum 1. Februar als Fernsehkorrespondent nach Washington. Seine Aufgaben bei den "Tagesthemen" soll künftig Pinar Atalay übernehmen. Zamperoni war nach dem überraschenden Wechsel von Tom Buhrow an die Spitze des WDR zwischenzeitlich als Favorit für den Job des "Tagesthemen"-Anchors gehandelt worden - dummerweise gehörte er dem "falschen" Sender an: Weil er wie Caren Miosga vom NDR kommt, musste auf Buhrow ein WDR-Mann folgen. Und so wechselte schließlich Thomas Roth von New York nach Hamburg.
Doch der Umweg über Washington könnte Ingo Zamperoni später wieder zu den "Tagesthemen" führen: Das dortige Studio wird nämlich vom WDR geleitet. WDR-Intendant Tom Buhrow betonte am Freitag dann auch, dass man "gemeinsam mit dem NDR einen wichtigen Kopf für die ARD aufbauen" wolle. "Ich schätze die vielfältigen Qualitäten von Ingo Zamperoni sehr. An kaum einem anderen Ort kann er sein Profil besser weiter entwickeln als in Washington", so Buhrow, der vor seiner Zeit bei den "Tagesthemen" selbst als Korrespondent in der US-Hauptstadt tätig gewesen ist.
NDR-Intendant Lutz Marmor, der zugleich ARD-Vorsitzender ist, sagte: "Für Ingo Zamperoni ist das eine tolle Chance. Er ist ein allseits anerkannter und beliebter Moderator, der nun in eines der wichtigsten ARD-Auslandsstudios wechselt." Auch Marmor betonte, dass NDR und WDR den Wechsel "zusammen auf den Weg gebracht haben". Dass dieser Weg zurück zu den "Tagesthemen" führen wird, erscheint angesichts dieser Aussagen nur allzu logisch, zumal er in Washington nun auch noch einige Erfahrungen sammeln kann. Allzu lange wird sich Zamperoni ohnehin nicht in Geduld üben müssen: Roths Vertrag bei den "Tagesthemen" läuft ohnehin nur bis zum Erreichen des 65. Lebensjahres, was in etwa drei Jahren der Fall sein wird.
"Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge", so Zamperoni selbst zu seinem Wechsel. "Es fällt schwer, die 'Tagesthemen' und das großartige Team zu verlassen. Ich freue mich aber ungemein auf Washington, wo ich meine journalistische Laufbahn begonnen habe. Es war immer ein Traum von mir, dort als Korrespondent für die ARD zu arbeiten." Pinar Atalay, die nun die neue Vertretung der Hauptmoderatoren bei den "Tagesthemen" wird, sagte, sie fühle sich "sehr geehrt". "Das ist eine große Aufgabe und ich weiß um deren Bedeutung." Beim "Nachtmagazin" wird es künftig nur noch drei statt bislang vier Moderatoren geben: Gabi Bauer, Susanne Stichler und Sven Lorig führen demnächst im Wechsel durch die Sendung.