Eigentlich sollte am vergangenen Freitag die dritte Ausgabe von "TV Planer" auf den Markt kommen. Für den Fall, dass sie jemand tatsächlich vermisst hat: Das Projekt gehört inzwischen schon wieder der Vergangenheit an. Nach nur zwei Ausgaben ist die neue Programmzeitschrift bereits vom Markt verschwunden. Erst Mitte August war die erste Ausgabe erschienen - "mit innovativem Konzept"; wie es zum Start hieß. Vollmundig versprach man, "nicht die 35. gewöhnliche Programmzeitschrift" sein zu wollen.
Und tatsächlich: Anders als man es bei den Programmzeitschriften hierzulande gewohnt ist, bildete "TV Planer" das Programm nicht nach Sendern ab, sondern nach der Uhrzeit. Gewissermaßen orientierten sich die Macher somit am amerikanischen "TV Guide". Wer von oben nach unten las, konnte so recht schnell finden, was zu einer bestimmten Uhrzeit auf den 36 angeführten Sendern läuft. Pro Tag gab es zwei Doppelseiten mit Programmlistings - eine für den Tag, eine für den Abend - sowie eine Doppelseite mit TV-Tipps für den Tag.
Die Druckauflage betrug nach Angaben der Düsseldorfer TV Planer Verlagsgesellschaft zum Start 500.000 Exemplare. Ohne Zweifel eine beachtliche Menge, doch das Konzept, einen anderen Weg als die anderen Programmzeitschriften einzuschlagen, fand in den ersten Wochen offensichtlich viel zu wenige Interessenten. Denn auch wenn die Mediadaten von "TV Planer" bereits bis weit in den Januar hinein reichen, so entschlossen sich die Verantwortlichen um Geschäftsführer Udo Bogner nun doch für ein schnelles Ende. Da half dann auch der Verkaufspreis von einem Euro nichts mehr.
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