In der Nacht zum 4. September 2009 fällte Oberst Klein die folgenreiche Entscheidung, bei Kunduz zwei von Taliban entführte Tanklaster bombardieren zu lassen. Bei dem bislang opfer- und folgenreichsten Kriegseinsatz der Bundeswehr starben bis zu 140 Menschen, darunter zahlreiche Zivilisten und Kinder. Raymond Ley hat versucht, im Doku-Drama "Eine mörderische Entscheidung", das am Mittwoch um 20:15 Uhr im Ersten zu sehen sein wird, zu rekonstruieren, wie es zu dieser Entscheidung kam.
Dabei stützt sich Ley auf Aussagen aus dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Bundestages, Interviews mit Zeitzeugen und die Protokolle des Funkverkehrs der US-amerikanischen Piloten, die die Bomben abwarfen. Die Bundeswehr selbst zeigte sich hingegen nicht kooperativ. Interviews mit Soldaten wurden nicht genehmigt, auch Oberst Klein selbst stand für ein Interview nicht zur Verfügung, wie es seitens der ARD heißt.
Vorenthalten wird die Bundeswehr den Film ihren Soldaten im Einsatz aber nicht. Bundeswehr TV wird das Dokudrama zeitgleich mit der Ausstrahlung im Ersten ebenfalls übertragen. Damit wird "Eine mörderische Entscheidung" unter anderem auch in den Krisengebieten in Afghanistan und Afrika zu sehen sein. Insgesamt kann Bundeswehr TV von etwa 7.000 Soldaten im Auslandseinsatz empfangen werden. Neben dem Film selbst wird Bundeswehr TV auch den anschließenden Talk mit Anne Will zum Thema übertragen.