Mit der Vorstellung seines Programms für die neue Saison hat sich Vox reichlich Zeit gelassen. Dafür aber wartet der Kölner Sender nach dem vorläufigen Ende von "X Factor" mit einer echten Überraschung aus. Im kommenden Jahr startet Vox ein neues Musik-Format - und holt dafür den ehemaligen "The Voice"-Coach Xavier Naidoo zu sich. In "Die besten Sänger" bittet Naidoo sechs der mutmaßlich besten Sängerinnen und Sänger unterschiedlicher Musikrichtungen zum Gipfeltreffen. Sie alle covern die jeweils größten Hits ihrer Kollegen. Pro Abend steht einer der Künstler mit seiner Musik im Fokus, ehe seine Songs gecovert und schließlich die beste Performance des Abends gekürt wird. Musikalisch geht es aber auch in der Musik-Doku "100 Songs, die die Welt bewegten" zu, in der Vox in jeweils zweistündigen Folgen auf 60 Jahre Rock- und Popgeschichte blicken möchte.
"Wir freuen uns sehr, dass wir Xavier Naidoo für 'Die besten Sänger' gewinnen konnten. Diese Vox-Neuentwicklung steht für das, was wir in dieser Saison weiter vorantreiben wollen: Wir wollen mit starken Charakteren in einzigartigen Formaten die Zuschauer für uns gewinnen", erklärte der neue Vox-Geschäftsführer Bernd Reichart. Er übernimmt von Frank Hoffmann ein weitgehend bestelltes Haus, hat aber trotzdem reichlich Möglichkeiten, seine eigene Handschrift ins Programm einzubringen. Auch Steffen Henssler und Anni Friesinger, die ein neues Format bekommt, sollen dabei helfen, das Profil des Senders zu schärfen. Die dreifache Olympiasiegerin Anni Friesinger möchte in der neuen Sendung "Real Cool Runnings" vier kenianische Weltklasseläufer auf die Eisbahn bringen. In zehn Wochen will sie die Wintersport-Neulinge für den 100-Kilometer-Eismarathon auf dem Weissensee in Österreich fit machen.
Mit "Die Höhle des Löwen" holt Vox zudem das US-Format "Shark Tank" nach Deutschland. Darin geht es um angehende Unternehmer, denen für die Umsetzung ihrer Idee das nötige Startkapital, Erfahrung und Unterstützung fehlen. All das können sie bekommen, wenn sie eine fünfköpfige Jury, bestehend aus erfahrenen und erfolgreichen Geschäftsleuten, überzeugen. Die besten Ideen werden von den Unternehmern finanziert. Veränderungen gibt es, wie bereits bekannt ist, bei der "Promi-Kocharena", die schon ab Ende September als "Grill den Henssler" mit neuer Besetzung und veränderten Regeln an den Start gehen wird. Ebenfalls bekannt war, dass Daniela Katzenberger ab Mitte September zunächst zwei Mal in "Danielas Hochzeitsgeheimnis" als Hochzeitsengel im Einsatz sein wird.
Martin Rütter wird zudem erneut neben Jochen Schropp in der Rankingshow "Die tierischen 10" zu sehen sein. Auch als "Hundeprofi" ist er wieder am Start. In dem neuen Format "Der Hundeprofi unterwegs" trifft Rütter zudem in jeder Folge besondere Menschen und nimmt an ihrem Leben teil - so verbringt er etwa eine Nacht und einen Tag mit einem Kölner Obdachlosen und dessen Hund. Mehr zu tun bekommt der neue "Supertalent"-Juror Guido Maria Kretschmer, der nicht nur in neuen Ausgaben von "Promi Shopping Queen" und "Shopping Queen" zu sehen sein wird, sondern auch am Jahresende bei der Suche nach der "Shopping Queen des Jahres". In der Show nimmt Kretschmer zusammen mit prominenten Gästen die "Shopping Queens" noch einmal genau unter die Lupe.
"Die Küchenchefs" sind in der kommenden Saison ebenfalls wieder am Start und werden zusätzlich in der Pilotfolge von "Küchenchefs, übernehmen Sie!" Menschen zu Hilfe eilen, die sich für andere selbstlos aufopfern und plötzlich unverschuldet in eine Notsituation geraten sind. Ansonsten setzt Vox im Bereich der Eigenproduktionen auf Bewährtes: "Goodbye Deutschland", "Prominent!", "Perfektes Dinner", "Perfektes Promi Dinner", "Ab ins Beet", "Ab in die Ruine", "Unser Traum vom Haus", "Biete Rostlaube, suche Traumauto" und "hundkatzemaus" gehen ebenso weiter wie "Verklag mich doch", "Hilf mir doch", "Vier Hochzeiten und eine Traumreise", "auf und davon", "Schneller als die Polizei erlaubt" und "auto mobil". Nach bestandenem Test mit mehr als zwei Millionen Zuschauern schickt Vox außerdem die Dokusoap "Detlef muss reisen" in Serie.
Im fiktionalen Bereich baut Vox bekanntlich auf die Mini-Serie "Die Bibel", die beim History Channel mit 14,8 Millionen Zuschauern überraschend zum erfolgreichsten Programm eines US-Kabelsenders avancierte. Vox wird die zehnteilige Serie der Produzenten Mark Burnett und Roma Downey 2014 zeigen. Bereits am 16. September startet die US-Serie "Arrow" auf dem Sendeplatz am Montagabend - also dort, wo bislang "CSI: NY" zu sehen war. Hiervon steht ebenso wie von "Leverage" noch die finale Staffel aus. Mit "Fairly Legal" hat Vox außerdem gerade erst eine neue Anwaltsserie angekündigt, die ab dem 11. September jeweils mittwochs um 21:15 Uhr laufen wird. Mit "Suits" startet 2014 zudem eine weitere vielversprechende Serie dieses Genres als Free-TV-Premiere. Von den Schöpfern von "The Closer" kommt darüber hinaus das Spin-Off "Major Crimes", das ebenfalls 2014 bei Vox auf Sendung gehen wird. "Grimm", "Revenge", "Rizzoli & Isles", "Burn Notice" und "Law & Order: Special Victim Units" gehen weiter.
Und dann wäre da noch der Bereich der Dokumentationen - hier konnte Vox in der Vergangenheit nicht zuletzt mit seinen Musik-Dokus über Abba, Michael Jackson und die Bee Gees punkten. Kein Wunder also, dass man diese Tradition nun mit dem bereits angekündigten Doku-Event "Ich mach mein Ding! 40 Jahre Udo Lindenberg" fortsetzen will. Geplant sind aber auch zwei weitere vierstündige Dokus über Queen und die Rolling Stones. "Neben unseren Eigenformaten und hochwertigen Serien ist Information in XXL-Sendelänge typisch für Vox. Diesen Weg werden wir weitergehen", so Vox-Chef Bernd Reichart. Hinzu kommen Dokumentationen über Karl Lagerfeld und John F. Kennedy, sowie zu den Themen "Im Angesicht des Todes", "Wie wohnt Deutschland"? und "Tsunamis". Für den Sendeplatz am Donnerstagabend sind ebenfalls vereinzelt Dokumentationen geplant, wie etwa am 3. Oktober über Siegfried und Roy. Zu bestimmten Filmen werden außerdem Dokus über Jennifer Aniston, Mel Gibson und Marilyn Monroe ausgestrahlt. Im Film-Bereich versucht Vox sein Glück unter anderem mit "Inglorious Bastards", "Kampf der Titanen", "X-Men Origins: Wolverine" und "Eine zauberhafte Nanny".
Unterm Strich setzt Bernd Reichart also auf in erster Linie auf Bewährtes - ohne dabei den Mut für Neues vermissen zu lassen. Die neuen Serien-Farben am Montagabend sind ein Beispiel dafür, aber auch das neue Musik-Format mit Xavier Naidoo, das den spannenden Ansatz von "Cover my Song" weiterverfolgt. Nur eines sucht man im Programm für die neue Saison vergeblich: Von den ursprünglich geplanten Sitcoms ist keine Rede mehr, dabei hatte man einst über den Erwerb von "Anger Management" mit Charly Sheen noch lautstark gejubelt. Das Sitcom-Experiment ist allerdings offensichtlich erst mal zu den Akten gelegt worden - inzwischen hat man den Sheen-Hype aber ohnehin längst verpasst. Und die US-Sitcom "Whitney", die Vox noch vor einem Jahr ankündigte, läuft nun bei RTL Nitro. Gelacht wird in der neuen Saison also woanders.