Der Autovermieter Sixt streitet sich mit den Öffentlich-Rechtlichen und hat angekündigt, eine "Klage gegen den Gebührenwahnsinn" vorbereiten zu wollen. Mehr als drei Millionen Euro müsse das Unternehmen an den Beitragsservice von ARD und ZDF überweisen. Alleine für das erste Quartal werden demnach mehr als 700.000 Euro fällig. Man sei entschlossen, "notfalls den Rechtsweg auszuschöpfen und durch alle Instanzen bis vor das Bundesverfassungsgericht zu gehen", teilte Sixt mit. "Der Bescheid des Bayerischen Rundfunks dürfte wohl auf den höchsten Betrag lauten, den eine Rundfunkanstalt jemals von einem Beitragszahler für ein Quartal verlangt hat", so Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der Sixt SE.
Weiter sagte er: "Die meines Erachtens missratene Gebührenreform schafft für viele Unternehmen Mehrbelastungen, führt zu einem erheblichen bürokratischen Mehraufwand und zementiert Ungerechtigkeiten. Denn der Nutzer der Radios in den Mietwagen sind unsere Kunden, die privat ohnehin schon Gebühren zahlen müssen. Es wird deshalb höchste Zeit, diesen Gebührenwahnsinn rechtlich überprüfen zu lassen." Beim Bayerischen Rundfunk wies man die Kritik zurück und verwies darauf, dass Sixt sogar weniger zahlen müsse als zuvor. So habe der Konzern im ersten Quartal rund 70.000 Euro weniger zahlen müssen als Anfang 2012.
Bei Sixt will man das allerdings so nicht stehen lassen. Stattdessen betont man, die Zahlen ließen sich nicht vergleichen, weil man die Fahrzeugflotte wegen der schwächeren Konjunkturaussichten verkleinert habe. Insgesamt werde es allerdings teurer - so müsse man monatlich 5,99 Euro pro Auto zahlen anstelle von bislang 5,76 Euro. Der Bayerische Rundfunk wies diese Darstellung am Mittwoch jedoch wiederum zurück und blieb bei seiner Darstellung, wonach Sixt weniger Rundfunkbeiträge zahlen müsse. Das liege nicht nur an der verkleinerten Flotte, sondern auch an der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag. Auch wenn man berücksichtige, dass Sixt im ersten Quartal rund 5.000 Autos weniger angemeldet hatte als im ersten Quartal 2012, komme es demnach "zu einer erheblichen Entlastung im fünfstelligen Bereich".
Durch die Umstellung auf den Rundfunkbeitrage konnte Sixt nach Angaben des des BR im ersten Quartal rund 11.000 Euro sparen. So müsse der Autovermieter beispielsweise nicht mehr extra für Rundfunkgeräte in den Filialen zahlen. Zudem sei pro Filiale ein Fahrzeug beitragsfrei. Mit ähnlichen Einsparungen sei auch für das zweite Quartal zu rechnen. Zugleich betonte der Sender, man gehe davon aus, dass es sich beim Rundunkbeitrag um ein verfassungsgemäßes Finanzierungsmodell handle. "Sollte es mit der Umstellung auf den Rundfunkbeitrag in bestimmten Bereichen zu übermäßigen Belastungen kommen, hätten auch die Rundfunkanstalten ein Interesse daran, dies zu korrigieren, erklärte der BR. Sixt wird das wohl kaum zufriedenstellen.