Abgezeichnet hatte es sich schon seit einiger Zeit, nun ist die CineMedia Film AG tatsächlich insolvent. Nachdem Anfang vergangener Woche eine der Hausbanken bestehende Kreditlinien außerordentlich fristlos gekündigt hatte, war direkt die Zahlungsunfähigkeit eingetreten. Zunächst hatte man aber noch gehofft, eine außergerichtliche Sanierung bewerkstelligen zu können.
Obwohl Herbert Kloiber, der mit seiner Tele München Gruppe Mehrheitsaktionär des Unternehmens ist, beteuert hatte, die Sanierungsmaßnahmen konstruktiv zu begleiten, haben sich diese Hoffnungen aber zerschlagen. Am Montag hat die CineMedia Film AG wie bereits am Freitag angekündigt beim Amtsgericht München Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Stephan Ammann bestellt, der seit kurzem auch als vorläufiger Insolvenzverwalter bei der 100-prozentigen Tochter CinePostproduction GmbH fungiert.
In den nächsten Tage werde er sich mit seinen Mitarbeitern ein umfassendes Bild über die Lage des Unternehmens verschaffen. Der Geschäftsbetrieb der CinePostproduction GmbH, die vergangenen Montag Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens gestellt hat, werde unabhängig von der heutigen Antragstellung der CineMedia Film AG an allen Standorten fortgeführt, heißt es in einer Adhoch-Mitteilung des Unternehmens.
CineMedia leidet enorm unter der Digitalisierung des Film-Sektors. Seit 2011 schreibt das Unternehmen tiefrote Zahlen, Ende Juli hatte man die Umsatzerwartungen für dieses Jahr deutlich nach unten korrigiert, weil analoge Filmkopien im 2. Halbjahr bereits "nicht mehr in nennenswertem Umfang hergestellt" würden und in der digitalen Postproduktion eine weitere Verschärfung der "angespannten Preisentwicklung" zu erwarten sei.