Als "Super Nanny" war Katharina Saalfrank über Jahre hinweg bei RTL zu sehen, doch vor knapp zwei Jahren wurde die Sendung beendet. Immer wieder war davon die Rede, dass Saalfrank unzufrieden mit der Entwicklung gewesen sein soll. "Unterschiedliche Aspekte haben dazu geführt, dass es für mich Zeit war, etwas Neues zu machen. Die Sendung wurde weniger dokumentarisch und es gab kaum Zeit für Gespräche in den Familien", ließ sie alsdann auch im vergangenen Jahr verlauten - und wechselte schließlich zum SWR, wo Mitte Januar zunächst eine Ausgabe ihres neuen Formats "Expedition Familie" zu sehen war.
Darin kümmerte sich allerdings, anders als bei RTL, nicht erneut um Kinder. Stattdesse besuchte Saalfrank als Reporterin Familien- und Wohngemeinschaften, um deren Alltag und Konflikte aufzuzeigen. Doch nach der Ausstrahlung dieser Pilotfolge wurde es plötzlich still um das von i&u produzierte Format. Höchste Zeit also, um mal beim SWR nachzufragen, wo "Expedition Familie" eigentlich geblieben ist. "Die Arbeit mit Frau Saalfrank war fruchtbar und wir haben eine sehr positive Resonanz auf die Sendung bekommen", sagte SWR-Chefredakteur Fritz Frey am Freitag im Gespräch mit dem Medienmagazin DWDL.de.
Weiter geht es trotzdem erst mal nicht. "Aus übergeordneten Gründen werden wir die Zusammenarbeit mit ihr vorerst nicht fortsetzen", so Frey. Mit rund 400.000 Zuschauer hatte "Expedition Familie" zu Jahresbeginn aus Quotensicht aber ohnehin einen recht mäßigen Einstand gefeiert. Frey will den Fokus derzeit lieber auf andere Stellen im Programm richten. "Für uns besitzt aktuell eine tiefgreifende Reform unseres Programmschemas Priorität", erklärte er gegenüber DWDL.de. Derzeit arbeitet der SWR an einer Umgestaltung seines regionalen Vorabendprogramms. Die "Landesschau aktuell" soll um 15 Minuten verlängert werden und künftig bereits um 19:30 Uhr beginnen.
Wann genau das neue Schema in Kraft tritt, ist zum jetzigen Zeitpunkt aber noch unklar. Sicher ist dafür, dass die Sendung künftig deutlich erklärender und hintergründiger werden soll. Wo bislang nicht mal zwei Minuten für ein Thema blieb, will sich das SWR Fernsehen in Zukunft auch mal vier bis fünf Minuten nehmen. Die Einführung eines Nachrichten-Anchors soll darüber hinaus die Nähe zu den Zuschauern verstärken. Die Sendung mit Ex-"Super Nanny" Katharina Saalfrank ist dafür - wie andere Projekte übrigens auch - erst mal auf Eis gelegt geworden.