Am 24. Juli, einen Tag nach dem 75. Geburtstag von Götz George, zeigt Das Erste das Dokudrama "George", in dem Götz die Rolle seines berühmten Vaters Heinrich George, der von 1893 bis 1946 lebte, übernimmt und dessen Rolle zur Zeit des Naziregimes beleuchtet. Auf das passende Buch habe er lange gewartet, wie er der "Hörzu" sagte, 15 Drehbuch-Fassungen anderer Autoren abgelehnt. "Wenn man die Geschichte eines Jahrhundertschauspielers erzählen will, muss man mit einem fulminanten Angebot kommen. Als Schauspieler und Sohn muss ich das Gefühl haben, dass Heinrich George Recht widerfährt." Die Version von Autor und Regisseur Joachim Lang sagte ihm dann endlich zu. Doch nun hadert er mit der ARD.
Zum Einen missfällt George der Ausstrahlungstermin mitten im Sommerprogramm, wenn "alle im Urlaub" seien, wie er in der vergangenen Woche schon der "TV Spielfilm" sagte. "Ich habe die Sender-Obersten angerufen. Das habe ich noch nie gemacht“, so George. "Im Oktober hat mein Vater Geburtstag, das kann man ja als Anlass nehmen. War nichts zu machen. Hat man mir zwar versprochen. Aber nicht gehalten." Gegenüber der "Hörzu" legte er nun weiter nach und beschwerte sich auch über die späte Sendezeit.
Um 20:15 Uhr wird Das Erste zunächst noch einen alten "Schimanski"-Film wiederholen, ehe "George" dann erst ab 21:45 Uhr ausgestrahlt wird - und angesichts der fast zweistündigen Laufzeit bis kurz vor Mitternacht dauert. Darüber sei er "unglücklich", so George. Bei Arte wird der Film allerdings wenige Tage zuvor um 20:15 Uhr zu sehen sein. Auch mit der Begrenzung der Laufzeit ist George nicht einverstanden: "Wir haben uns auf 120 Minuten geeinigt. Nun sind doch noch einmal sieben wichtige Minuten weggefallen - und da kämpfe ich natürlich um jede einzelne Sekunde. Das macht mir klar, dass ich der Bürokratie immer noch sehr unterworfen bin."
Inzwischen hat George offenbar resigniert. Die "TV Spielfilm" zitiert ihn mit den Worten "Ich habe mich eingesetzt für Sendeplätze und Geld, aber irgendwann gibt man auch auf. Die Bürokraten bestimmen die Sendeplätze. Im Sommer wird es kein Mensch sehen wollen." Und in "Hörzu" fasst er die Zusammenarbeit mit der ARD so zusammen: "Letztlich ist es immer die gleiche Geschichte: Man wird mit dem Rolls-Royce abgeholt und mit einer Taxe nach Hause geschickt."