Seit Ende 2006 gehört ProSiebenSat.1 nun mehrheitlich KKR und Permira - eine für Finanzinvestoren bereits ungewöhnlich lange Zeit. Über einen Ausstieg wird daher schon jahrelang spekuliert, doch ein Käufer hat sich bislang offenkundig nicht gefunden. Und dabei bleibt es wohl auch: In einem Interview mit dem "Spiegel" gab Permira-Manager Götz Mäuser zu Protokoll, dass derzeit kein strategischer Käufer - sprich: ein anderer Medienkonzern - in Sicht sei.
Man sei "ein Stück weit Opfer des eigenen Erfolgs" geworden, so Mäuser. "Die Marktkapitalisierung liegt derzeit bei mehr als sieben Milliarden Euro, die müsste ein Käufer komplett finanzieren können, weil er zu einem Übernahmeangebot an alle Aktionäre verpflichtet ist, sobald er mehr als 30 Prozent der Aktien erwirbt. Ich sehe zurzeit kein deutsches Medienunternehmen, das dazu in der Lage wäre. Und für globale Medienkonzerne steht die Digitalisierung an erster Stelle, nicht Internationalisierung, schon gar nicht in Europa."
Zuletzt war vor allem Discovery, das bereits das Nordeuropa-Geschäft von ProSiebenSat.1 übernommen hatte, Interesse nachgesagt worden. Doch zu einem solchen Geschäft dürfte es nicht mehr kommen. Stattdessen streben KKR und Permira einen Ausstieg über die Börse an. Auf der Hauptversammlung am 23. Juli werden die bislang getrennten Stamm- und stimmrechtslosen Vorzugsaktien vereinheitlicht - was die beiden Investoren bereits ihre bisherige Stimmenmehrheit kostet. "Die Mehrheit bringt uns nicht mehr Geld ein, als die Börse uns bietet. Wir sind daher zu dem Schluss gekommen, dass wir den größten Wert für unsere Investoren wohl mit einem Ausstieg über die Börse erzielen."