Google News rüstet sich für das im August in Kraft tretende Leistungsschutzrecht für Verlage: Künftig müssen Verlage ausdrücklich zustimmen, wenn ihre Angebot bei Google News aufgenommen werden soll. Man habe sich "vor dem Hintergrund der rechtlichen Unsicherheit", die von dem beschlossenen Gesetz ausgehe, für die Einführung eines solchen Bestätigungssystems entschieden, teilte Google am Freitag in einem Blog-Eintrag mit. Die Bestätigungserklärung sei eine Ergänzung der ohnehin vorhandenen technischen Möglichkeiten, selbst zu bestimmen, ob Inhalte bei Google News angezeigt werden sollen oder nicht.
Denn auch wenn einige Verleger das gerne mal unter den Teppich kehren wollten: Wer nicht bei Google News auftauchen wollte, konnte dies auch bisher schon verhindern. In allen anderen Ländern will Google übrigens an dem bisherigen Verfahren festhalten, all jene von Verlagen im Netz zugänglich gemachten Inhalte bei Google News aufzunehmen. "Dies ist der beste Weg, um sicherzustellen, dass eine breite Vielfalt von verlegerischen Stimmen in unserem Dienst vertreten ist - und nicht nur diejenigen, die über die administrativen Ressourcen und die Zeit für derartige Abläufe verfügen", so Google in der Mitteilung.
Weiter heißt es von Seiten des Unternehmens: "Wir sind davon überzeugt, dass wir Verlage am besten unterstützen, indem wir Millionen von Lesern auf ihre Seiten weiterleiten, indem wir ihre Inhalte im Netz sichtbarer und leichter auffindbar machen und indem wir den Verlagen über unsere Werbetools und Dienste helfen, Geld mit ihren Inhalten zu verdienen." Und tatsächlich werden sich auch die mit Blick auf Google kritischsten Verlage wohl genau überlegen, ob sie in Zukunft wirklich darauf verzichten wollen, bei Google gelistet zu werden, immerhin sind mit einem Ausschluss rückläufige Leserzahlen zu erwarten.
Ursprünglich wollten die Verlage durch die Einführung des Leistungsschutzrechts erreichen, dass Google für das Anzeigen ihrer Inhalte Geld bezahlen muss. Durch die Einführung der neuen Opt-in-Funktion müssen sie Google nun dagegen explizit bestätigen, dass sie dem Unternehmen nichts bezahlen müssen. Gegenüber "Zeit Online" bezeichnete Google-Sprecher Kay Oberbeck die Einführung der Funktion als ein "Geschenk an die deutschen Bürokratie".