"Tagesthemen"-Moderator Tom Buhrow ist am Mittwoch mit überwältigender Mehrheit vom WDR-Rundfunkrat zum neuen WDR-Intendanten gewählt worden. Er erhielt im ersten Wahlgang 41 von 47 Stimmen und setzte sich damit klar gegen seine Konkurrenten durch. Neben Buhrow standen auch Radio-Bremen-Intendant Jan Metzger und Stefan Kürten, Direktor für Sport und Geschäftsstrategie bei der Europäischen Rundfunkunion in Genf, zur Wahl. Metzger erhielt nur vier Stimmen, auf Kürten entfielen zwei Stimmen. Die Amtszeit des neuen Intendanten beträgt nach dem WDR-Gesetz sechs Jahre.
Buhrow, 1958 in Troisdorf geboren, kam bereits Mitte der 80er Jahre als Volontär zum WDR, im Anschluss arbeitete er zunächst als Redakteur für das WDR Fernsehen und später als Reporter und Chef vom Dienst für die "Aktuelle Stunde", die er auch moderierte. Nach einer Zeit in der Redaktion der "Tagesschau" ging er im Jahr 2000 als ARD-Korrespondent nach Paris. Später übernahm Buhrow die Nachfolge von Klaus Kleber als Leiter des ARD-Studios in Washington. Im Jahr 2006 übernahm er schließlich die Moderation der "Tagesthemen" von Ulrich Wickert - von diesem Job wird sich Tom Buhrow nun allerdings verabschieden müssen. Wer seine Nachfolge bei den "Tagesthemen" antreten wird, ist noch unklar.
Buhrow tritt seinerseits als WDR-Intendant die Nachfolge von Monika Piel an, die Anfang des Jahres aus gesundheitlichen Gründen überraschend ihren Rücktritt erklärte - erst im vergangenen Jahr war sie im Amt bestätigt worden. Piel war seit 2007 als Intendantin tätig. "Ich begrüße die Wahl von Tom Buhrow als zukunftsweisende Entscheidung für den WDR. Die anstehenden programmlichen und finanziellen Herausforderungen erfordern eine zukunftsorientierte Idee des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und eine hohe Kooperations- und Kommunikationsbereitschaft nach innen und außen", sagte die Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats Ruth Hieronymi.
"Dafür erfüllt Tom Buhrow alle Voraussetzungen und kann im WDR auf einer soliden Basis mit einer hochprofessionellen und engagierten Mitarbeiterschaft aufbauen", so Hieronymi weiter. "Tom Buhrow bringt für die neue Aufgabe neben seiner großen Erfahrung im öffentlich-rechtlichen Senderverbund der ARD als Auslandskorrespondent und Moderator der 'Tagesthemen' hervorragende Fähigkeiten in der Kommunikation zur Vermittlung des öffentlich-rechtlichen Auftrags mit. Der Rundfunkrat hat in einem transparenten, demokratischen und ergebnisoffenen Verfahren die Voraussetzungen für diese Wahl erarbeitet. Er stellt sich auch in Zukunft ebenso seinen gesetzlichen Aufgaben bei der Weiterentwicklung des WDR."
Der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor sagte: "Tom Buhrow ist ein hervorragender Journalist und ein umsichtiger, gewinnender Kommunikator. Das überzeugende Wahlergebnis wird ihm Rückenwind für seine neue Aufgabe geben. Als langjähriger WDR-Mitarbeiter kennt er den Sender bestens. Er ist ein überzeugter Verfechter des öffentlichen-rechtlichen Rundfunks." Nun freue er sich auf die Zusammenarbeit. "Er kennt die medienpolitischen Herausforderungen, vor denen die ARD steht. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam in der ARD viel bewegen können, damit der öffentlich-rechtliche Rundfunk zukunftsfähig bleibt. Dabei spielt der WDR als größter Sender der ARD eine wesentliche Rolle."
ARD-Programmdirektor Volker Herres: "Ich freue mich für Tom Buhrow und gratuliere ihm und dem WDR zu dieser Wahl. Ein Mann, der komplexe und brisante Themen allabendlich so kompetent vermitteln kann, der als langjähriger Reporter und ARD-Korrespondent so viele Erfahrungen gesammelt hat, wird der größten Landesrundfunkanstalt und der gesamten ARD guttun. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit einem wirklich profilierten Journalisten und sympathischen Kollegen."