Nachdem Reinhold Beckmann in der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" erklärt hat, seinen ARD-Talk nicht mehr fortsetzen zu wollen, hat der ARD-Vorsitzende und NDR-Intendant Lutz Marmor Verständnis für diese Entscheidung gezeigt. "Es ist völlig nachvollziehbar, dass er nach 15 Jahren etwas Neues für uns machen möchte, zumal er die ständigen Diskussionen über die Talkshows ermüdend findet. Dieses Gefühl teile ich", sagte Marmor. "Festhalten möchte ich aber, dass seine Gesprächssendung zu den wichtigsten Programm-Marken des Ersten zählt und wir Reinhold Beckmann auch in der Rückschau viele äußerst spannende und bemerkenswerte Sendungen verdanken."
"Wie wir es miteinander vereinbart haben, hat Reinhold Beckmann in seinen Sendungen stets auf Qualität gesetzt, auch wichtige und sperrige Themen aufgegriffen und damit viele Akzente für den öffentlichen Diskurs gesetzt. Genau das ist nach meinem Verständnis auch die Aufgabe von Talkshows", sagte Marmor. Er freue sich nun erst mal auf weitere Ausgaben der Sendung. "Ebenso froh bin ich aber, dass wir eine Vereinbarung für die Zukunft miteinander getroffen haben. Reinhold Beckmann wird seine Stärken im Ersten in ein neues Format einbringen." Darüber hinaus sei fest verabredet, dass Beckmann für das NDR Fernsehen "innovative Unterhaltungssendungen" entwickeln soll.
"Mit 'Inas Nacht' und mit Olli Dittrichs erster Ausgabe des 'Frühstücksfernsehens' im Ersten hat er wirklich ungewöhnliche, originelle und herausragende Programme produziert. Jetzt freue ich mich auf weitere neue Formate für das NDR Fernsehen, in denen er auch selbst mitwirken wird", so der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor weiter. ARD-Programmdirektor Volker Herres lobte, es sei Beckmann immer wieder gelungen, "thematisch wie inhaltlich ganz besondere Akzente im Programm des Ersten zu setzen". "Dass er jetzt angekündigt hat - nach dann 15 Jahren - seine Talksendung nicht über 2014 hinaus fortsetzen zu wollen, müssen wir akzeptieren, wenn ich persönlich diese Entscheidung auch sehr bedaure."
Weiter sagte Herres: "Reinhold Beckmann ist nun einmal ein ebenso kompetenter wie leidenschaftlicher und mutiger Fernsehschaffender, der sich immer wieder auch gern neu erfindet. Er hat spannende, frische Ideen, auf deren Umsetzung ich mich bereits jetzt freue. In neuen Formaten wird er auch über 2014 hinaus weiterhin seine Gesprächskompetenz ins Erste einbringen. Er bleibt ein prägendes Gesicht des Ersten, im Sport sowieso, aber auch weit darüber hinaus." Beckmann hatte in der "FAS" auch kritische Töne angeschlagen. "Ich bin der Debatten über Sinn und Unsinn der politischen Talkshows in der ARD einfach müde", erklärte der Moderator. Er habe nicht "Gegenstand eines senderpolitischen Ablass- oder Kuhhandels werden" wollen.