Die Verhandlungen über einen Sozialplan für frühere Mitarbeiter der Gruner + Jahr-Wirtschaftsmedien sind erst mal geplatzt. Die Arbeitgebervertreter hätten sich nach "ersten Einigungen in der Hauptsache unbeweglich gezeigt", teilte der Betriebsrat am Dienstag mit. Das Management von Gruner + Jahr habe den gekündigten Mitarbeitern für jedes Beschäftigungsjahr ein halbes Monatsgehalt geboten - nach Ansicht des Betriebsrats ist das jedoch zu wenig. Weil das Unternehmen darauf beharrte, riefen die Arbeitnehmervertreter nun eine Einigungsstelle an.
Ein weiteres halbes Monatsgehalt solle es nur geben, wenn die Gekündigten auf eine Kündigungsschutzklage verzichten. Nach Angaben der Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Anke Schulz werde Gruner + Jahr seiner sozialen Verantwortung durch dieses Angebot nicht gerecht. Zudem reiche das aktuelle Angebot nicht an frühere Sozialpläne des Unternehmens heran. Im Zuge der Umstrukturierungen hatte Gruner + Jahr Ende vergangenen Jahres die "Financial Times Deutschland" eingestellt und die Magazine "Impulse" und "Börse Online" verkauft. Rund 350 Mitarbeiter sind betroffen.