Um den Auflagenschwund des 2004 gestarteten "Focus"-Ablegers "Focus Schule" zu stoppen, holte Burda Anfang 2012 die Gründungschefredakteurin Gaby Miketta an alte Wirkungsstätte zurück. Sie verordnete dem Magazin eine thematische Öffnung und modelte es Mitte des Jahres zum Familienmagazin um - offensichtlich ohne den erhofften Effekt. Im 3. Quartal lag der Einzelverkauf nochmal 30 Prozent unter dem Vorjahreswert, Zahlen für das 4. Quartal werden erst am Freitag veröffentlicht - offenbar fielen sie aber nicht besser aus: Burda zieht nun nämlich den Stecker.

Ausgabe 01/13, die Ende des Monats erscheint, wird gleichzeitig die Letzte sein. Von der Einstellung des Magazins sind nach Verlagsangaben acht Arbeitsplätze unbefristet angestellter Redaktionsmitarbeiter betroffen. Für sie versuche man, neue Beschäftigungen im Unternehmen zu finden. Burkhard Graßmann, Geschäftsführer der Burda News Group: "Ich danke der Herausgeberin Gaby Miketta, dem Chefredakteur Mathias Brüggemeier und seiner Redaktion sowie allen weiteren beteiligten Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz. Wir haben uns die Entscheidung nicht leicht gemacht, letztlich aber festgestellt, dass der Markt andere Themen verlangt – dementsprechend werden wir unser Portfolio künftig erweitern."

Das ganze Bildungssegment habe derzeit mit Problemen zu kämpfen. "Trotz eines schlüssigen Heftkonzepts und guter Kritiken zeigte sich der Markt nicht aufnahmebereit: Die Entwicklung der Vertriebs- und Anzeigenerlöse bot schließlich keine Perspektive auf eine wirtschaftlich erfolgreiche Fortführung des Titels", heißt es in der Erklärung des Verlags. Bildungs- und Familienthemen sollen in den Publikationen der "Focus"-Familie gleichwohl auch künftig ihren Platz finden.