"Uns geht's gut, aber es ist noch immer nicht vorbei", sagte Kika-Programmgeschäftsführer Steffen Kottkamp vor ziemlich genau einem Jahr bei einem Pressegespräch über die gerade mehr oder weniger überstandenen Negativ-Schlagzeilen rund um den Betrugsskandal beim Kinderkanal von ARD und ZDF. Am frühen Mittwochabend dann erreicht eine Pressemitteilung des MDR die Redaktionen. Der Mitteldeutsche Rundfunk habe am Mittwoch "einem Mitarbeiter bis auf Weiteres Urlaub gewährt."

 

Wie MDR-Intendantin Karola Wille in Leipzig mitteilte, handelt es sich dabei um den Programmgeschäftsführer des Kinderkanals in Erfurt. Da hatte sich Kottkamp offenbar etwas zu früh gefreut. Die Staatsanwaltschaft Erfurt hatte den MDR am Dienstag darüber informiert, dass sie gegen den Kika-Mitarbeiter ein Ermittlungsverfahren eingeleitet habe. Das Verfahren soll im Zusammenhang mit der Aufklärung der früheren Vorgänge um den mittlerweile abgeurteilten ehemaligen Herstellungsleiter des Kinderkanals stehen.

Der MDR und der Mitarbeiter haben sich daher gemeinsam zu diesem Schritt entschieden. Intendantin Karola Wille und der Mitarbeiter haben der Staatsanwaltschaft und den Ermittlern des Landeskriminalamtes Thüringen weiterhin die aktive Unterstützung bei der restlosen Aufklärung zugesagt. Der MDR hat den Ermittlungsbehörden die sendereigenen Prüfungsergebnisse zur Verfügung gestellt.