Als bei den Recall-Aufzeichnungen von "Deutschland sucht den Superstar" auf den Malediven im Jahr 2011 ein korpulenter Mann gezeigt wurde, der wenige Meter vom Jury-Tisch entfernt aus dem Wasser stieg, nahm RTL das zum Anlass für einen spöttischen Einspielfilm. "Zum ersten Mal im deutschen Fernsehen: Es ist grausam, es ist gefährlich, es ist gefräßig - und es ist unberechenbar", kommentierte Marco Schreyl aus dem Off. "Das Monster aus der Tiefe. Jetzt geht es an Land - und whoops: es will nicht erkannt werden." Jury-Chef Dieter Bohlen ätzte später: "Der sieht aus wie 'ne Flasche Bier" und Kollegin Fernando Brandao fügte an: "Wäh, guck mal! Der ist auch noch behaart! Iiih!"

Dass der Mann mit schwarzem Balken über den Augen gezeigt wurde, machte neben Schreyls Kommentaren bereits deutlich, dass dieser offensichtlich gar nicht gezeigt werden wollte - die Ausstrahlung konnte er dennoch nicht verhindern. Und damit auch nicht die Häme, die sich anschließend angeblich über ihn ergoss. 9.000 Euro Schadenersatz hatte der inzwischen 70 Jahre alte Rentner bereits erhalten. Doch mit seiner Forderung nach weiteren 16.000 Euro scheiterte er nun einem Bericht des Online-Dienstes "heute.at" zufolge vor dem Landesgericht Korneuburg in Österreich. Die bisher gezahlte Summe decke die von den Sachverständigen errechneten 48 Tage leichter psychischer Schmerzen, die der Kläge durch die TV-Sendung erlitten habe, hieß es.

Nun muss der Mann die Kosten des Verfahrens und des RTL-Anwalts bezahlen. Sein Anwalt kündigte aber bereits an, in Berufung gehen zu wollen. Die anwesende Sachverständige hatte es als Zeichen seiner Besserung gewertet, dass sich der Mann inzwischen von sich aus an die Medien gewandt habe.

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