RTL: Wöchentlich 80 Minuten weniger für Drittanbieter
Nach einem Beschluss der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) muss RTL künftig wöchentlich 80 Minuten weniger Sendezeit an unabhängige Drittanbieter wie dctp („Spiegel TV Magazin“, „Stern TV“, u.a.) und AZ Media („Die große Reportage“, „Trend“-Magazine) abgeben. Welche Formate dieser Entscheidung zum Opfer fallen, ist derzeit noch unklar.
AZ Media kündigte untersessen heute an, im Rahmen der Drittanbieterlizenz demnächst bei RTL am späten Sonntagabend ein neues Format zu starten, das sich aktuellen gesellschaftlichen Themen widmet. "Die Vielfalt reicht von Hartz IV bis zur Rolle der Religionen in der Bundesrepublik", sagt André Zalbertus, Vorstandsvorsitzender von AZ Media und Moderator des neuen Magazins.
Die DLM stellte weiterhin in ihrer Sitzung am Mittwoch mit der vorgeschrieben Mehrheit von drei Viertel fest, dass das regionale Programmfenster „Guten Abend RTL“ den gesetzlichen Anforderungen entspricht. Zu dem regionalen SAT.1-Programmfenster „17:30“ konnte diese Entscheidung noch nicht getroffen werden. Sie wird spätestens in der übernächsten Sitzung der DLM erfolgen.
Die Direktorenkonferenz wird künftig jährlich im Herbst überprüfen, ob die regionalen Programmfenster von RTL und SAT.1 den gesetzlichen Anforderungen entsprechen. Dabei spielt eine entscheidende Rolle, ob die Fensterprogramme einen ausreichenden regionalen Inhalt haben, sie von den Hauptveranstaltern angemessen finanziert werden und ihnen gegenüber eine redaktionelle Unabhängigkeit existiert.