Dass Karl Lagerfeld in der Premieren-Sendung von Markus Lanz auftreten wird, nachdem er schon in Gottschalks letzter Show Platz nahm, entbehrt allerdings nicht einer gewissen Komik. Doch nicht zuletzt die Talk-Erfahrung des Gottschalk-Nachfolgers soll fortan helfen, für neuen Schwung zu sorgen. Seine Talkshow sei eine „wunderbare Experimentierstube“, sagte Lanz. „Es geht um die Frage: Wie baust du die Gäste-Konstellation zusammen?“ Die Wetten, so das Versprechen von Lanz und ZDF-Programmdirektor Norbert Himmler, sollen im Gegenzug stärker in den Mittelpunkt rücken. „Wir haben die Frequenz erhöht, weil wir uns die Frage gestellt haben, was der Markenkern ist“, betonte Lanz.

Gleich in der ersten Show wird die Zahl der Wetten daher auf sechs erhöht. Hinzu kommt außerdem eine Stadt-Wette, die man allerdings nicht in jeder Sendung spielen möchte. Neu ist aber vor allem die sogenannte „Lanz-Challenge“, bei der der Moderator selbst zum Wettkampf antreten wird. Bei dieser Aktion tritt Lanz gegen einen Zuschauer aus der Halle an. Verliert der Moderator, erhält der Zuschauer einen Preis. „Wir wollen das starre Konzept aufbrechen und überraschend sein“, sagte Lanz und wehrte sich zugleich gegen den vermeintlichen Vorwurf, Old-School-Fernsehen zu machen. Wenn dieser Begriff bedeute, echtes Live-Fernsehen zu machen, könne er sehr gut damit leben, so Lanz.

In diesem Zusammenhang verwies er sodann auf den Kollegen Stefan Raab, der mit „Schlag den Raab“ eine ähnliche Richtung eingeschlagen habe. Dass Lanz durch die neu eingeführte „Challenge“ nun gewissermaßen in dieselbe Kerbe schlägt, verwundert daher nicht. Doch nun gilt es erst mal abzuwarten, wie das ZDF die zehnmonatige „Wetten, dass..?“-Pause tatsächlich genutzt hat. „Du bist schwer in der Lage, einen solchen Spannungsbogen über eine so lange Zeit zu halten“, gab Markus Lanz am Montag auf der Pressekonferenz in Köln zu.

Und er zeigte sich realistisch. „Das werden wahrscheinlich die besten drei, vier Minuten meines Lebens“, so Lanz mit Blick auf den Moment, wenn er die große Samstagabend-Bühne erstmals betreten wird. „Danach geht es nur noch bergab.“Zu den Quotenerwartungen wollten sich weder er noch Himmler äußern.  „Ich bin mir sicher, wir werden am Sonntag alle zufrieden sein“, gab sich der Programmdirektor vielsagend. Und auch die Frage, was Markus Lanz bei seiner Premiere anziehen wird, blieb zunächst unbeantwortet. Lanz: „Ich habe eine Idee, aber wir haben nicht vor, alte Teppiche aufarbeiten zu lassen.“

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