Für die Zeit ab Juli 2013 werden die Sendezeiten für Unabhängige Dritte durch die niedersächsische Landesmedienanstalt NLM neu vergeben. Einem Bericht des "Hamburger Abendblatts" zufolge läuft dabei erneut alles auf die bisherigen Lizenzinhaber dctp und AZ Media hinaus. Insbesondere im Fall von dctp dürfte auch RTL selbst hohes Interesse daran haben, weiter am bisherigen Partner festzuhalten.

 

Das Magazin "Stern TV" - auch nach über 20 Jahren eine der stärksten Marken im Programm von RTL und in diesem Jahr sogar für den Deutschen Fernsehpreis nominiert - läuft teilweise über die dctp-Lizenz. Die Zeit mittwochs zwischen 22:15 Uhr und 22:45 Uhr ist bei RTL nämlich für unabhängige Dritte vorgesehen. Bekommt dctp erneut den Zuschlag, darf die Firma von Alexander Kluge zudem die Sendeplätze sonntags zwischen 22:15 Uhr und 23 Uhr - wo man sich bislang das "Spiegel TV Magazin" produziert - sowie dienstags zwischen 0:30 Uhr und 1 Uhr bestücken.

 

Bei der zweiten Sendezeit-Schiene, die neben dem Sendeplatz montags um 23:30 Uhr auch Plätze am Samstag- und Sonntag-Morgen umfasst, soll dem Bericht zufolge vermutlich erneut AZ Media zum Zuge kommen. Doch der Fall Sat.1, wo nach dem erneuten Zuschlag für die bisherigen Lizenz-Inhaber die Situation völlig eskaliert - Sat.1 wechselt die Medienanstalt, gegen die Vergabe wurde in erster Instanz bereits erfolgreich geklagt - veranlasst die NLM dem Bericht zufolge womöglich zu der Auflage entschließen, die Sendeplätze am Samstagvormittag an die übrigen Interessenten abzutreten - deren Zahl allerdings angeblich bei rund 30 liegt, was bedeuten würde, dass jeder einzelne nur sehr selten zum Zuge käme. Offiziell gibt es bei der NLM natürlich noch gar keine Aussage, bis zum 1. Oktober läuft nämlich noch die Ausschreibungsfrist. Erst danach werde man sich mit der Vergabe beschäftigen.